Künstliche Intelligenz bei Facebook: Mark Zuckerberg will sich einen Butler basteln
Jedes Jahr fasst Facebook-Gründer Zuckerberg einen Vorsatz. Nach Lesen und Lernen ist nun Programmieren dran.
Er soll ihn Bob nennen. Oder Rosie. Oder Pablo, schlägt Pablo vor. Noch sucht Facebook-Gründer Mark Zuckerberg nach einem passenden Namen für seinen neuen Hausgenossen, einen intelligenten Computer-Butler. Und noch machen ihm die Besucher seines Facebook-Profils fleißig Vorschläge. Ein bisschen Zeit zum Überlegen hat er aber ohnehin – denn es ist sein ganz persönliches Projekt für 2016, wie der 31-Jährige in einem Post mitteilte. Er wolle sein Zuhause mit künstlicher Intelligenz steuern. Er denke an etwas Ähnliches wie den Computer Jarvis von „Iron Man“ Tony Stark, der in den Filmen zu Diensten war.
Er wolle dem System zunächst beibringen, Sprache zu verstehen, um so Musik, Beleuchtung oder Temperatur steuern zu können, erklärte Zuckerberg. „Ich werde ihm beibringen, Freunde nach einem Blick auf ihre Gesichter hereinzulassen, wenn sie an der Tür klingeln.“ Der Computer solle ihm auch Bescheid geben, wenn er im Zimmer seiner neugeborenen Tochter Max vorbeischauen sollte, schrieb der Facebook-Gründer. Nicht nur im Privaten sieht Zuckerberg Verwendung in dem digitalen Assistenten. Für die Arbeit solle er Daten dreidimensional in virtueller Realität aufbereiten können. Auch hier denkt Zuckerberg wohl an Jarvis als Vorbild. Der konnte in den „Iron Man“-Filmen etwa technische Bauanleitungen als Hologramm in den Raum projizieren.
Facebook arbeitet am selbstlernenden Rechner
Für vieles von dem, was sein elektronischer Helfer können soll, würde Zuckerberg auch ein Klick zur Konkurrenz genügen. So bietet etwa der Onlinehändler Amazon mit dem intelligenten Lautsprecher Echo ein System an, das Fragen beantworten und Einkaufslisten erstellen kann. Andere haben den Durchbruch nie geschafft – wie der hasenähnliche Roboter Karotz, der unter anderem Räume videoüberwachen konnte und inzwischen vom Markt verschwunden ist.
Facebook arbeitet bereits mit Hochdruck an selbst lernenden Computern, die zum Beispiel den Nachrichtenstrom der Mitglieder organisieren oder im Kurzmitteilungsdienst Messenger für sie kleine Aufträge wie Restaurantreservierungen erledigen sollen. Die Warnungen, schlaue Maschinen könnten für Menschen gefährlich werden, wies Zuckerberg als „weit hergeholt“ ab. „Ich denke, wir können künstliche Intelligenz entwickeln, damit sie für uns arbeitet und uns hilft“, schrieb er.
Für Zuckerberg ist sein Butler aber ohnehin ein eher persönliches Jahresziel. In den Jahren zuvor hatte er sich vorgenommen, Chinesisch zu lernen, jeden Monat zwei Bücher zu lesen, jeden Tag einen neuen Menschen kennenzulernen und nur Fleisch von Tieren zu essen, die er selber getötet hat. (mit dpa)