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Move fast and break things, heißt es in der Firmenzentrale bei Facebook. Keine Angst haben, querdenken, positiv sein, freundlich – manchmal ähnelt Silicon Valley einer großen, einförmigen Sekte. Foto: Daniel Biskup/Laif
© Daniel Biskup/laif

Facebook, Airbnb und Tesla: Manchmal ähnelt Silicon Valley einer Sekte

Wer die Welt gestalten will, der muss die Zukunft erahnen. Nirgendwo geschieht das konsequenter als im Silicon Valley. Ein Besuch bei Facebook, Airbnb und Tesla. Lesen Sie hier einen Auszug und den vollständigen Beitrag im digitalen Kiosk Blendle.

Adam berauscht sich an seinem eigenen Enthusiasmus. Adam heißt er, weil hier jeder nur einen Vornamen hat. „Weil es uns gibt, kann die Menschheit auf diesem Planeten ein wenig länger überleben“, sagt er. Ein Satz, der sitzt.

Adam arbeitet bei Tesla, dem legendären Elektroautohersteller in Kalifornien. Vor zwei Wochen erst hat das Unternehmen Schlagzeilen gemacht, als es sein neuestes Modell vorstellte, den Geländewagen „Model X“ – mit allerlei Schnickschnack wie Türen, die sich nach oben öffnen, einem Luftfilter-Knopf gegen Biowaffen-Angriffe und Sensoren rundherum, die verhindern sollen, dass andere Fahrzeuge beschädigt oder Finger eingeklemmt werden. In amerikanischen Zeitungen hieß es, das sei „das wichtigste Auto des Jahres“. Sieht so die Zukunft aus?

Wo, wenn nicht hier, im kalifornischen Silicon Valley, kann man der Beantwortung dieser Frage näherkommen? Oder zumindest, beim Besuch der Unternehmen, eine Ahnung verspüren, wie diese Antwort aussehen könnte.

Eine solche Ahnung vermittelt auch das Tesla-„Model S“, Typ P 90 D. Es ist vollelektronisch, kostet rund 100 000 Euro, hat 691 PS und beschleunigt von null auf hundert in knapp drei Sekunden. Adam, der junge Mann mit Stoppelbart und Turnschuhen, gibt zu, dass der Anschaffungspreis hoch ist. Aber so sei das mit neuen Technologien, sagt er, die ersten Taschenrechner und HDTV-Fernseher seien auch sehr teuer gewesen.

„Zero emissions“ steht stolz auf dem hinteren Nummernschild der Tesla-Autos auf dem riesigen Werksgelände. Rund tausend von ihnen gehen jede Woche vom Band. Etwa die Hälfte der 330 000 in Amerika fahrenden Elektroautos ist in Kalifornien registriert, dem ambitioniertesten Bundesstaat in Sachen Sauberkeit. Gouverneur Jerry Brown will die Zahl der Elektroautos in zehn Jahren auf 1,5 Millionen erhöhen.

Sieht so die Zukunft aus? Adam ist überzeugt davon. Saubere, wartungsarme Autos, kein Smog, keine Umweltzonen, keine Abgase. „Die Autohändler und traditionellen Automobilhersteller bekämpfen Tesla“, sagt er, „weil sie Angst um ihre Zukunft haben. Aber wir bekämpfen sie nicht, sondern haben eine Vision.“

Zwischen Gandhi und Hippies

Schon im Juni 2014 beschloss der Gründer von Tesla, der aus Südafrika stammende Multimilliardär Elon Musk, sämtliche Patente seines Unternehmens der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, um die Entwicklung von Elektrofahrzeugen zu beschleunigen. In der Wüste Nevadas lässt er für fünf Milliarden Dollar eine riesige Fabrik bauen, in der die Batterien von morgen produziert werden sollen. „Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich, und schließlich gewinnst du.“ Das hat Mahatma Gandhi gesagt. Im Silicon Valley könnte dieser Satz als Motto über fast jedem Unternehmen stehen.

Sie alle sitzen hier – Intel, Apple, Google, Facebook, Oracle, Airbnb, Uber. Und ihr Wert, zusammengenommen, beträgt mehr als drei Billionen US-Dollar. Eine astronomische Summe. San Francisco, das war, wo 1848 der Goldrausch begann, von hier gingen die Hippiebewegung und die Studentenrevolte der 68er-Generation aus. Das magische Wort in dieser Region lautet „change“, Veränderung, etwas akademischer ausgedrückt „disruptive innovation“. Die Dinge neu denken, andere Wege finden, traditionelle Bahnen verlassen. Im Jahr 2000 hatten weltweit 400 Millionen Menschen Zugang zum Internet, am Ende dieses Jahres werden es 3,2 Milliarden sein. Wer morgens bei Starbucks nicht in der Schlange stehen will, kann sich seinen Kaffee inzwischen mit einer entsprechenden App minutengenau vorbestellen. Bezahlt ist er dann schon.

Vor elf Jahren wurde Facebook gegründet, 2007 taxierte Microsoft das Unternehmen bereits auf 15 Milliarden Dollar, heute ist es 276 Milliarden wert. Knapp einen Kilometer ist das Firmengelände lang, durch große Fenster sieht man auf den Pazifik ...

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Der Tagesspiegel bietet diesen Artikel vollständig im neuen digitalen Kiosk Blendle an. Mehr über Blendle lesen Sie hier.

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