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Kostbares Wissen. Fluglotsen verdienen nach der Ausbildung ein Einstiegsgehalt von 5800 bis 8100 Euro.
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Ausbildung statt Studium: Lukrative Lehre

Wer gut verdienen will, muss nicht unbedingt an die Hochschule gehen. Das kann man auch in einigen Ausbildungsberufen. Drei Beispiele.

Ein Studium öffnet in der Regel die Tür zu den besser bezahlten Berufen. Maximilian Lösche hat sich nach dem Abitur dennoch gegen die Hochschule entschieden. Er war gern praktisch tätig, interessierte sich für Technik und Handwerk – und bewarb sich bei der Deutschen Bahn (DB) um eine Ausbildung zum Mechatroniker.

Nach einem Bewerbungsgespräch und einem bestandenen Tauglichkeitstest bekam er schnell eine Zusage, berichtet der 25-Jährige. Heute ist er im dritten Lehrjahr, im August schließt er seine Lehre ab. Danach hat er nicht nur gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch auf eine einträgliche Bezahlung.

Auch ohne Hochschulabschluss kann man einen gut bezahlten Job ausüben – wenn man Fähigkeiten erlernt, die auf dem Arbeitsmarkt besonders gefragt sind. Doch oft muss man für solche Berufe einige Voraussetzungen erfüllen. Und die Einstiegshürden sind hoch. Gute Zeugnisnoten in bestimmten Fächern und zusätzlichen Fähigkeiten und Know-how, das für die künftigen Aufgaben relevant ist, sind oft unabdingbar. Es gibt häufig viele Mitbewerber – und Eignungstests, die es in sich haben.

Gefragte Kompetenz. Wer Mechatroniker wird, besitzt Know-how, das auf dem Arbeitsmarkt begehrt ist. Das zahlt sich für Azubis aus – und besonders auch danach.
Gefragte Kompetenz. Wer Mechatroniker wird, besitzt Know-how, das auf dem Arbeitsmarkt begehrt ist. Das zahlt sich für Azubis aus – und besonders auch danach.
© dpa

MECHATRONIKER

In seiner Ausbildung hat Maximilian Lösche Bohren, Schweißen, Fräsen und Leitungsverlegen gelernt. Er hat sich mit Leitungstechnik, Instandhaltung von Schienen und Steuerungssystemen von Weichen befasst. Geld, sagt er, sei bei seiner Berufsentscheidung nicht ausschlaggebend gewesen. Ein netter Nebenaspekt aber mag das durchaus gewesen sein.

Schon in der dreieinhalbjährigen Lehrzeit hat ein angehender Mechatroniker ein relativ hohes Einkommen. Laut Bundesagentur liegt es im ersten Ausbildungsjahr bei rund 850 Euro, im vierten bei 1040 Euro. Bereits im ersten Lehrjahr verdient ein angehender Mechatroniker damit mehr als der Durchschnitt der Azubis aller Ausbildungsberufe und Lehrjahre: Nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung (Bibb) bekommt ein Azubi in Westdeutschland nach Tarif knapp 770 Euro im Monat. Im Osten sind es etwas mehr als 700 Euro.

Nach der Ausbildung kann das Einkommen je nach Anforderung und Berufserfahrung monatlich brutto 2773 bis 3224 Euro betragen. Zudem gibt es viele Möglichkeiten, sich weiterzuqualifizieren. Und höher qualifiziert kann auch das Einkommen noch deutlich höher steigen.

Auch Maximilian Lösche hat vor, sich weiterzuentwickeln. Er will er später eventuell noch seinen Meister machen oder ein Studienangebot der DB nutzen.

25 Ausbildungsplätze vergibt die Bahn in diesem Jahr in Berlin. Neun davon sind noch frei. Auch bei anderen Arbeitgebern in der Stadt kann man sich noch bewerben. Laut Stellenbörse der Industrie- und Handelskammer (IHK) sind noch fast 80 Lehrstellen für Mechatroniker nicht besetzt.

FLUGLOTSIN

Denny Zehl wohnte in der Nähe eines Flughafens und war schon früh von der Luftfahrt begeistert. Nach zwei Jahren als Au-pair in New York bewarb sie sich bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) um eine Ausbildung zur Fluglotsin. „Ich war von dem Beruf einfach angetan, das ist etwas völlig anderes“, sagt die 24-Jährige. Sie hat sich damit wohl für den bestbezahltesten Ausbildungsberuf in Deutschland entschieden.

Die Lehre beginnt mit einer rund eineinhalbjährigen theoretischen Ausbildung an der Flugsicherungsakademie in Langen bei Frankfurt am Main. 875 Euro erhalten die Azubis in dieser Zeit im Monat. Während der Einarbeitung an einer Niederlassung bekommen sie dann 3550 bis 4800 Euro brutto im Monat. Nach dem Abschluss der dreijährigen Lehre gibt es zum Einstieg je nach Einsatzort pro Monat 5800 bis 8100 Euro brutto.

Fachinformatiker. Junge Menschen, die IT-Dienstleister werden wollen, sind gesucht.
Fachinformatiker. Junge Menschen, die IT-Dienstleister werden wollen, sind gesucht.
© dpa

Denny Zehl musste für ihren Wunschberuf ein mehrstufiges Test- und Auswahlverfahren bestehen, das es in sich hat. Mathematik und Englisch, räumliches Vorstellungsvermögen, Merkfähigkeit, Reaktionsvermögen, Konzentration und Teamfähigkeit wurden geprüft. Nachdem sie auch die medizinischen Voraussetzungen erfüllt hatte, konnte sie den Ausbildungsvertrag unterschreiben. Seit knapp einem Jahr ist sie jetzt dabei.

„Man lernt viel über Meteorologie, Flugzeugkunde, Flugdaten und gesetzliche Grundlagen und an Simulatoren wie Flugzeuge den Luftraum durchqueren, wie sie steigen, sinken und landen“, erklärt sie. Die Ausbildung macht ihr Spaß.

Die Nachfrage an Bewerbern ist groß. „Auf rund 60 Ausbildungsplätze kommen jährlich 2000 bis 3000 Bewerbungen“, berichtet Heike Lenort, die Leiterin der Akademie. Nur drei bis fünf Prozent der Kandidaten bestehen die Aufnahmeprüfung. Für einen Ausbildungsbeginn im Jahr 2016 können sich Interessenten ab Dezember 2014 bewerben.

FACHINFORMATIKER

Florian Dietrich hat seine Ausbildung als Fachinformatiker für Systemintegration schon ein paar Jahre hinter sich. Bereits als Schüler schraubte er gerne PC’s auseinander, erzählt er. Seit acht Jahren arbeitet er nun als Fachinformatiker für Systemintegration bei dem IT-Dienstleister für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen „Conciliamus“ in Berlin-Mitte. Der 27-Jährige ist ein gefragter Experte.

Wer in diesem Beruf eine Lehrstelle erhält, kann mit im ersten Lehrjahr rund 750 bis im dritten Lehrjahr 980 Euro monatlich rechnen. Ausgelernte Fachinformatiker bekommen rund 2800 bis 3200 Euro brutto.

„Ich kümmere mich um die Netzwerkadministration, Betriebssysteme, neue Programme, medizinische Software und bin Ansprechpartner für die IT-Betreuer verschiedener Standorte“, erklärt Florian Dietrich. Sein Arbeitgeber sucht, wie einige andere auch, noch einen Azubi. Noch 30 Lehrstellen sind laut IHK-Stellenbörse in Berlin frei. Neben dem Interesse an IT-Systemen sollten Bewerber keine Berührungsängste mit dem medizinischen Bereich haben, sagt der Chef des Unternehmens, Dirk Hoyer. „Es kann passieren, dass sie auch mal während einer Operation gerufen werden.“

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