Kein Stopp für Streik: Lufthansa verliert vor Gericht gegen Piloten
Dürfen die Piloten eigentlich streiken? Ja, sagt ein Gericht, bei dem die Lufthansa gegen den Ausstand geklagt hatte. Jetzt stehen neue Aktionen der Gewerkschaft an.
Die Lufthansa ist mit einer Eil-Klage gegen den Piloten-Streik vor Gericht gescheitert. Das Hessische Landesarbeitsgericht habe am Montagabend Anträge der Lufthansa gegen die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit zurückgewiesen, den Streik am 20. und 21. Oktober zu unterlassen, teilte das Gericht am Dienstag mit. Die Entscheidung erfolgte wegen der Dringlichkeit ohne mündliche Verhandlung. Gegen den Beschluss gibt es kein
Rechtsmittel.
Zuvor hatte auch die untergeordnete Instanz - das Arbeitsgericht Frankfurt am Main - die Klage abgewiesen. Die Piloten der Fluggesellschaft streiken seit Montagmittag - Ende des Ausstands ist am Dienstag um Mitternacht.
Derweil droht Cockpit mit weiteren Streiks bei der Lufthansa noch in dieser Woche. „Sollte sich im Tarifkonflikt weiterhin nichts tun, sollte bei der Lufthansa weiter gemauert werden, dann schließen wir weitere Streiks in dieser Woche nicht aus“, sagte Cockpit-Sprecher Markus Wahl. Die Gewerkschaft gebe der Lufthansa den Dienstag über Zeit, ein neues Angebot vorzulegen. „Dann laufen die Streikmaßnahmen erst mal aus und dann sehen wir weiter“, sagte Wahl.
Die Lufthansa müsse der Gewerkschaft beim Streit um den bezahlten Vorruhestand entgegenkommen. „Die Lufthansa will die Übergangsversorgung für neu eingestellte Piloten komplett abschaffen - da machen wir nicht mit. Diese Vorbedingung müsste die Lufthansa vom Tisch nehmen, damit wir wieder verhandeln.“ rtr/dpa