Streik der Piloten: Lufthansa streicht mehr als 400 Flüge
Die Lufthansa hat nach der Streikankündigung der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit 410 Flüge vor allem am Mittwoch abgesagt. Hauptgrund für den Streik ist der Konflikt um die Übergangsversorgung der Piloten bis zur Rente. Geplante Tarifgespräche fallen aus.
Wegen des für Mittwoch angekündigten Pilotenstreiks hat die Lufthansa 410 Inlands- und Europaflüge gestrichen. Fast alle Absagen betreffen den Mittwoch, an diesem Dienstag, am Donnerstag und am Samstag kommt es nur zu vereinzelten geplanten Flugabsagen.
Nicht betroffen sind nach Angaben der Lufthansa Flüge der Germanwings, Eurowings, Air Dolomiti, Swiss, Brussels Airlines und Austrian Airlines. Langstreckenflüge starten und landen wie geplant.
Die Lufthansa sagte eine für heute geplante Verhandlungsrunde zum Gehaltstarifvertrag der rund 5.400 Piloten im Konzerntarifvertrag ab. Das Angebot zur Erhöhung der Gehälter habe man zurückgezogen, teilte das Unternehmen in Frankfurt weiter mit.
Streit um Übergangsregelung
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte ihre Mitglieder zu einem eintägigen Streik bei der Lufthansa aufgerufen. Deutschlandweit werden am Mittwoch von 00.01 bis 23.59 Uhr Kurz- und Mittelstreckenflüge bestreikt. Flüge der Lufthansa-Tochterunternehmen Germanwings und Eurowings seien nicht betroffen.
Die Vereinigung Cockpit begründete den Arbeitskampf der Piloten unter anderem damit, dass bei Verhandlungen der Tarifparteien Mitte vergangener Woche keine Fortschritte beim Thema Übergangsversorgung erzielt worden seien.
Die Pilotengewerkschaft drohte damit, ihre Arbeitskampfmaßnahmen auszuweiten, um den Druck auf die Lufthansa zu erhöhen. „Dass damit erneut auch die Reisenden beeinträchtigt sein werden, bedauert die VC sehr“, hieß es. Die Gewerkschaft rief den Lufthansa-Konzernvorstand erneut zu einer Gesamtschlichtung auf.
Die Piloten hatten in den vergangenen Monaten wiederholt bei den Gesellschaften Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings gestreikt. Vordergründiger Streikanlass ist die umstrittene Übergangsversorgung der Piloten bis zur gesetzlichen Rente. Es ist aber auch ein Vielzahl weiterer Tarifthemen ungelöst - und es gibt einen heftigen Streit über den künftigen Kurs bei Europas größtem Luftfahrtkonzern.
(dpa, Reuters)