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Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo drohte der Lufthansa bereits mit massiven Streiks.
© dpa

Streik: Lufthansa: Gespräche mit Ufo gehen weiter

Die deutsche Lufthansa und die Flugbegleitergewerkschaft Ufo ringen weiter um Lösung im Tarifkonflikt.

Die Lufthansa und die Flugbegleitergewerkschaft Ufo suchen fieberhaft Wege aus dem seit fast zwei Jahren schwelenden Tarifkonflikt. „Wir sind immer noch dran“, sagte Ufo-Chef Nicoley Baublies am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. „Ich hoffe, dass wir das hinbekommen werden.“ Ufo kämpft unter anderem für die Beibehaltung der bisherigen Betriebsrente für die 19 000 Flugbegleiter. Mitte Oktober hatte Ufo ein Angebot der Lufthansa als Provokation zurückgewiesen und das Unternehmen aufgefordert, die Vorschläge bis zum Ende der ursprünglich gesetzten Verhandlungsfrist am 1. November nachzubessern. Anderenfalls drohten Streiks.

Kurz vor Ablauf dieses Ultimatums startete die Lufthansa am Freitag einen neuen Lösungsversuch. „Die Lufthansa hat uns eingeladen, um uns einen Vorschlag über Inhalte und den weiteren Ablauf der Verhandlungen zu unterbreiten“, hatte Baublies am Freitag gesagt. Seitdem sind beide Seiten im Gespräch. Zu den Inhalten äußerten sich am Samstag weder Baublies noch eine Sprecherin der Lufthansa. Der Tarifstreit zieht sich nun schon fast zwei Jahre hin. Die ersten Gespräche zu dieser Runde gab es im Dezember 2013.

Lufthansa kämpft an vielen Fronten

Der Konflikt mit Ufo ist nicht die einzige Tarifauseinandersetzung bei der Lufthansa. Europas größte Fluggesellschaft führt derzeit mit mehreren Gewerkschaften getrennte Verhandlungen für unterschiedliche Berufsgruppen im Konzern. Derzeit wird Angaben des Unternehmens zufolge wieder mit den Gewerkschaften VC für die Piloten, Ufo für die Flugbegleiter und Verdi für das Bodenpersonal verhandelt. Das komplizierteste Thema sind die vom Unternehmen zum Jahresende 2013 gekündigten Betriebs- und Übergangsrenten.

Kritik auch an Lufthansa-Projekt Eurowings

Ufo hatte im Sommer nach einer gescheiterten Schlichtung zu Rentenfragen mit einem massiven Streik gedroht, der jedoch Ende Juni in letzter Minute abgesagt wurde. Die Piloten streikten dagegen zuletzt im September - und der Dauerstreit kann nach bisher 13 Streikrunden durchaus wieder eskalieren. Nach einer Gerichtsentscheidung mussten die Piloten den Ausstand im September abbrechen. Das Gericht sah ihn als rechtswidrig an, weil er auf eine stärkere Mitsprache der Piloten beim Projekt Eurowings abziele. Mit der Billigtochter, die niedrigere Gehälter zahlt als die Lufthansa-Kerngesellschaft, will Spohr gegen Rivalen wie Ryanair und Easyjet punkten. Derzeit konzentrieren sich die Gespräche auf die Übergangsversorgung der Piloten. (dpa)

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