zum Hauptinhalt
Teurer Spaß: Immer mehr Kreditinstitute verlangen Zinsen von ihren Kunden statt welche zu zahlen.
© imago images/Jens Schicke
Exklusiv

Strafzinsen für Bankkunden: Linken-Fraktionschef fordert Freibetrag von 100.000 Euro

Inzwischen verlangen 357 Institute Negativzinsen. Das sei "faktisch eine kalte Enteignung von Kleinsparern", kritisiert Dietmar Bartsch.

Guthaben von Bankkundinnen und -kunden sollte nach Meinung der Linken bis zu einer Grenze von 100.000 Euro von Strafzinsen verschont bleiben. "Es kann nicht sein, dass das Leben immer teurer wird und dann auch noch das Sparen immer mehr kostet", sagte Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch dem Tagesspiegel. Angesichts der steigenden Zahl von Kreditinstituten, die von Privatkunden Strafzinsen verlangen, appellierte Bartsch an die Bundesregierung zu handeln. "Strafzinsen sind faktisch eine kalte Enteignung von Kleinsparern", kritisierte der Linken-Politiker, der auch Spitzenkandidat seiner Partei bei der Bundestagswahl ist. "Die Bundesregierung darf bei dieser Abzocke nicht länger zuschauen", sagte er. Besonders ostdeutsche Sparer seien betroffen, weil inzwischen jede zweite Bank in Ostdeutschland Strafzinsen verlange.

[Alle wichtigen Updates des Tages finden Sie im kostenlosen Tagesspiegel-Newsletter "Fragen des Tages". Dazu die wichtigsten Nachrichten, Leseempfehlungen und Debatten. Zur Anmeldung geht es hier. ]

Inzwischen verlangen nach Erhebungen des Vergleichsportals Verivox 357 Banken und Sparkassen von ihren Kundinnen und Kunden Strafzinsen. Vor einer Woche hatte die ING Diba angekündigt, ab einem Freibetrag von 50.000 Euro einen Negativzins zu verlangen. Bei der Postbank müssen Neukunden auf Girokonten bereits ab 25.000 Euro Negativzinsen zahlen. Nach Meinung des Ex-Verfassungsrichters Paul Kirchhof sind Strafzinsen verfassungswidrig.

Zur Startseite