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Norbert Fiebig, Präsident des Reiseverbandes, hofft auf die Sommersaison.
© dpa
Exklusiv

Deutscher Reiseverband: Kürzere Sommerferien wären verkraftbar

Verbandschef Fiebig kritisiert Besucher der Wintersportorte und plädierte für eine andere Teststrategie.

Die deutsche Reisebranche könnten mit einer Verkürzung der Sommerferien wegen der Corona-Pandemie leben. „Für die Reisebranche ist die Länge der Sommerferien nicht das entscheidende Thema, da die Menschen in der Regel keine sechs Wochen verreisen, sondern eher zwei“, sagte der Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV), Norbert Fiebig, dem Tagesspiegel. Wichtig für die Branche sei aber, dass sich die Bundesländer weiterhin mit den Ferienterminen so abstimmten, dass nicht alle zur gleichen Zeit Schulferien haben. Wegen der Corona-Krise gibt es aus der CDU und vom Kinderschutzbund Forderungen, die Weihnachts- und Winterferien zu verlängern und dafür die Sommerferien zu verkürzen.

Besucher unerwünscht. Ein Absperrung bei Winterberg im Hochsauerland.
Besucher unerwünscht. Ein Absperrung bei Winterberg im Hochsauerland.
© imago images/Rene Traut

Heftige Kritik übte Fiebig an den Tagesausflüglern, die massenhaft in deutsche Wintersportgebiete reisen. „Solche Menschenansammlungen sind kontraproduktiv. Hier ist die Vernunft jedes einzelnen gefordert, damit unsere Freiheitsrechte nicht noch länger eingeschränkt werden“, sagte der Verbandschef.

Um Urlaubsreisen wieder zu ermöglichen, forderte Fiebig von der Politik einen Wechsel der Teststrategie. Die Zwangsquarantäne für Reiserückkehrer aus Risikogebieten habe bei Reisebüros und -veranstaltern zu Umsatzeinbußen von 90 bis 95 Prozent geführt. Im Zusammenspiel mit der ab Montag geltenden zusätzlichen Pflichttestung bei Einreise sei das „de facto ein Reiseverbot“. Der DRV-Chef plädiert für eine Aufhebung der Zwangsquarantäne, wenn Rückkehrer aus Risikogebieten einen negativen Corona-Test vorlegen können.

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