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Regional verwurzelt: Zum Ostdeutschen Sparkassenverband gehören Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.
© Julian Stratenschulte/dpa

Ostdeutsche Sparkassen: Kunden sollen von Strafzinsen verschont bleiben

Die Geschäfte laufen gut. Aber die Einmischung Brüssels und die Niedrigzinspolitik machen Probleme.

Der Dienstag war wieder ein guter Tag für die ostdeutschen Sparkassen: Bei den Olympischen Spielen gewann Eric Frenzel Bronze, und die Sparkasse Oberwiesenthal jubelte mit. Das sächsische Kreditinstitut unterstützt den Sportler. Grund zur Freude hatte auch die Ostsächsische Sparkasse Dresden. Sie sponsert Francesco Friedrich, den Goldmedaillengewinner im Zweierbob. Für Michael Ermrich, den Präsidenten des Ostdeutschen Sparkassenverbands (OSV), ist die Förderung der ostdeutschen Athleten ein Beweis dafür, wie bodenständig und regional verwurzelt die 45 Sparkassen sind, die dem OSV angehören. 15 Aktive, die in Korea dabei sind, werden von OSV-Mitgliedern unterstützt. Zum Verband gehören neben Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt auch die zwölf sächsischen und elf brandenburgischen Sparkassen, Berlin hat einen eigenen Verband.

Die Geschäfte laufen gut

Die Geschäfte laufen gut. Das Filialsterben ist beendet, und sowohl die Kreditnachfrage als auch die Einlagen sind im vergangenen Jahr gewachsen, berichtete Verbandsgeschäftsführer Wolfgang Zender am Dienstag in Berlin. Das Betriebsergebnis vor Bewertung der Kredit- und Anlagerisiken lag auf der Vorjahreshöhe von 1,3 Milliarden Euro. Stolz sind die Sparkassen auf ihre gute Kostenquote. Mit 58,3 Prozent hängen die OSV-Institute die Großbanken, bei denen der Wert über 80 Prozent liegt, locker ab.

Angst vor der Regulierung aus Brüssel

Dennoch geht die finanz- und geldpolitische Großwetterlage auch an den Sparkassen im Osten nicht spurlos vorbei. Ermrich lehnt sowohl die Pläne für eine europäische Einlagensicherung als auch die neuen Regeln für die Eigenkapitalausstattung ab. 2019 müssten die OSV-Mitglieder aufgrund neuer Vorgaben aus Brüssel zwei Milliarden Euro mehr Eigenkapital vorhalten, obwohl sich an den Geschäften der regional orientierten Häuser nichts geändert habe.

Keine Strafzinsen für die Sparkassen-Kunden

Hinzu kommt die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Strafzins, den Banken für Einlagen bei der EZB zahlen müssen. Ost-Bürger sparen traditionell viel. Was eigentlich eine Tugend ist, macht den Instituten jetzt Probleme. Dennoch wollen die OSV-Mitglieder ihre Kunden weiter von Strafzinsen verschonen. Nur die Sparkasse Märkisch-Oderland war 2017 mit einem Strafzins für Einlagen ab 250.000 Euro vorgeprescht.

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