15 von 33 Katzenfutterprodukten schlecht: Kommt nicht in den Napf!
15 von 33 Katzenfutterprodukten sind schlecht, warnt die Stiftung Warentest. Sie können die Gesundheit der Tiere sogar beeinträchtigen.
Eva Longoria kann sich nichts Schöneres vorstellen, als ihre Katze so richtig zu verwöhnen. Das möchte zumindest die Katzenfuttermarke Sheba mit ihrer neusten Werbung, in der die US-Schauspielerin auftritt, Katzenfreunde glauben machen. In den Werbespots der Firma richten seit jeher junge Frauen ihren Stubentigern das Futter an – mit einer Hingabe, als arbeiteten sie in einem Sterne-Restaurant.
Katzen gelten schließlich als die Gourmets unter den Haustieren, entsprechend groß ist die Vielfalt an Futter. Rund 1,54 Milliarden Euro gaben die Deutschen 2012 laut Industrieverband Heimtierbedarf für Katzenfutter aus, davon mehr als eine Milliarde Euro für Feuchtfutter.
Nur drei Futter "sehr gut"
Die Stiftung Warentest hat 33 dieser Feuchtfutter untersucht, am Donnerstag gab sie die Ergebnisse bekannt: Drei sind "sehr gut" (Kaufland, Kitekat, Lidl), vier immerhin "gut" (Sheba, Hill’s, Edeka, Purina). Ingesamt 15 mal vergaben die Tester aber die Noten "ausreichend" oder sogar "mangelhaft" (Activa, Animonda, Felix, Royal Canin, Terra Faelis, Defu).
Dreh- und Angelpunkt sind die im Futter enthaltenen Nährstoffe. Alle untersuchten Futter waren Alleinfutter. "Dieser Begriff besagt, dass in dem Futter alles drin sein muss, was die Katze braucht", erklärt Jürgen Zentek, Leiter des Instituts für Tierernährung am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin. Der Verbraucher erwarte, dass seine Katze mit dem Futter "komplett versorgt wird, gesund bleibt und alt werden kann".
Darauf können sich die Verbraucher bei vielen Produkten allerdings nicht verlassen. Sie sind laut Stiftung Warentest nicht ausgewogen, die Mengen und Kombinationen an Mineralstoffen, Vitaminen und anderen Nährstoffen sind nicht ideal. Die 15 am schlechtesten bewerteten Futter könnten auf Dauer sogar krank machen, schreibt die Zeitschrift test.
Gutes Futter muss nicht teuer sein
Bemerkenswert ist außerdem, dass die drei letztplatzierten – darunter auch die Marke Royal Canin – zu den teuersten Produkten zählen. Wie so oft sagt der Preis also nichts über die Qualität aus. Das Futter des Testsiegers K-Classic (Kaufland) kostet pro Tagesration weniger als ein Zehntel des Schlusslichts Defu, das ein Bio-Produkt von Demeter ist.
Der Eindruck, dass Katzen beim Essen besonders wählerisch sind, ist übrigens nicht ganz verkehrt: "Katzen sind extrem individualistisch", bestätigt Zentek, "viele sind unglaublich geprägt auf bestimmte Geschmacksrichtungen." Falls das Lieblingsfutter der eigenen Katze nun schlecht bewertet worden ist: Die Umgewöhnung an anderes Futter ist zwar schwierig, aber möglich. Vielleicht hilft es ja, das Futter à la Longoria anzurichten.
Lukas Wohner
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