Amazon, Media Markt, Saturn, Ikea: Keine großen Lieferungen mehr in die Wohnung
Aus Angst vor dem Coronavirus werden Möbel nicht mehr aufgebaut, Waschmaschinen vor der Tür abgestellt. Für Kunden ist das umständlich.
Wer jetzt eine neue Waschmaschine, eine Couch oder einen Kühlschrank braucht, hat nur eine Wahl: den Versandhandel. Elektromärkte und Möbelhäuser sind geschlossen, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen. Beliefert wird jetzt nur noch, wer online oder am Telefon bestellt. Doch auch hier gibt es Probleme, wie eine aktuelle Stichprobe der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bei zehn großen Anbietern zeigt.
Um die Mitarbeiter der Speditionen oder ihre eigenen Auslieferer zu schützen, bringen neun von zehn Unternehmen die Ware nicht mehr in die Wohnung. Saturn und Media Markt setzen Großgeräte an der Haustür ab, in Mehrfamilienhäusern wird die Ware an die Wohnungstür geliefert. Auch Amazon, Otto, Ikea, AO und Ostermann stellen die neue Couch oder den neuen Esstisch vor die Wohnungstür. Wie man die Teile ins Wohnzimmer, in die Küche oder ins Bad bekommt, ist Sache der Kunden.
Neckermann bringt Speditionsware zwar weiterhin an den "gewünschten Platz", verweigert aber - wie alle anderen auch - die Montage. Wer eine Küche bestellt hat, muss schauen, wer sie montiert.
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Kunden erfahren von den Änderungen nur sehr kurzfristig: Studentin Linda etwa bekam einen Tag vor der geplanten Lieferung ihrer Waschmaschine die Nachricht, dass das bei Saturn gekaufte Gerät von Hermes nicht mehr in die Wohnung gebracht wird. Nun muss die junge Frau Hilfe organisieren, in Corona-Krisenzeiten kein leichtes Unterfangen.
Media Markt ersetzt Servicekosten
"Aufgrund der aktuellen Situation kann unser Spediteur derzeit bei der Lieferung von Großgeräten keine Servicedienstleistungen mehr anbieten", betont Eva Simmelbauer von Media Markt Saturn. Eine Montage des Geräts sowie die Mitnahme der Verpackung seien "daher aktuell nicht möglich". "Selbstverständlich ersetzen wir angefallene Servicekosten", betont die Sprecherin.
Service-Probleme gibt es nicht nur bei der Anlieferung, sondern auch beim Abtransport von Altgeräten und Verpackungen. "Das Gros der Shops im Check will generell nichts mehr mitnehmen", sagt Georg Tryba von der Verbraucherzentrale.
Verpackungsmaterial bleibt meist beim Kunden
Otto und Baur wollen, dass Altgeräte vor die Wohnungstür gestellt werden, Saturn und Media Markt nehmen sie nur mit, wenn die Geräte vor der Haus- beziehungsweise Wohnungstür stehen. Die Altgeräte-Mitnahme sei dann möglich, wenn dieser Service online gebucht werde und der Kunde die Möglichkeit habe, das Altgerät vor die Tür zu stellen, bestätigt Sprecherin Simmelbauer. Das Elektro-Altgerät müsse dafür demontiert und mitnahmebereit sein. Verpackungsmaterial bleibt meist beim Kunden.
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Verbraucherschützer Tryba hat Verständnis für die neuen Lieferregeln, will die Kunden aber warnen: "Erkundigen Sie sich vor der Bestellung, wie geliefert wird", rät er.
Wer niemanden hat, der mitanpackt und dabei hilft, die Ware die letzten Meter in die Wohnung zu tragen, sollte jetzt vielleicht lieber nicht bestellen. Wer bereits geordert hat, sollte mit den Anbietern darüber sprechen, die Sachen erst einmal im Lager zu lassen - bis wieder normal geliefert wird.
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