Brian Krzanich: Intel-Chef verkaufte Aktien, als Konzern schon Sicherheitslücke kannte
Computer-Chips haben eine massive Sicherheitslücke, wie nun enthüllt wurde. Eine Transaktion wirft dabei Fragen auf.
Nach der Enthüllung einer schwerwiegenden Sicherheitslücke in Computer-Chips, von der Intel-Prozessoren massiv betroffen sind, erregt ein Aktienverkauf von Konzernchef Brian Krzanich Aufmerksamkeit. Krzanich hatte Ende November ein Aktienpaket im Wert von 24 Millionen Dollar abgestoßen. Wie bei amerikanischen Top-Managern üblich, war der Verkauf vorher geplant gewesen - die Anweisung sei aber erst Ende Oktober erfolgt, wie aus Unterlagen bei der US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Die von Forschern entdeckte Sicherheitslücke war Intel bereits seit dem Sommer bekannt.
Nachdem die Website „Business Insider“ darauf hinwies, erklärte Intel: „Brians Verkauf hängt damit nicht zusammen“. Er sei nach dem vorgegebenen Plan automatisiert ausgeführt worden. Der Intel-Chef hält weiterhin ein beträchtliches Aktienpaket. Dieses hatte zuletzt einen Wert von gut zehn Millionen Dollar.
Der Intel-Kurs war nach ersten Berichten über die Chip-Schwachstelle am Mittwoch und Donnerstag jeweils um rund vier Prozent gefallen. Auf lange Sicht könnte Intel allerdings von der entdeckten Sicherheitslücke im branchenweiten Chip-Design sogar auch profitieren, wenn etwa Unternehmen schneller als geplant ihre bisherigen Computer gegen neue mit Prozessoren der nächsten Generation austauschen. (Tsp, dpa)