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Auf der Suche: Junge Arbeitssuchende in Neapel.
© AFP

Arbeitslosigkeit: In Italien ist fast jeder zweite Jugendliche ohne Job

Im Euro-Raum sind noch immer 24 Prozent aller jungen Menschen arbeitslos, meldet die Statistikbehörde Eurostat. Viele wollen nach Deutschland. Doch die Fördertöpfe für dieses Jahr sind jetzt schon leer.

Die Arbeitslosigkeit in den Euroländern bleibt hoch. Im Januar dieses Jahres waren 12 Prozent der Menschen im erwerbsfähigen Alter ohne Job, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag mit. Damit ist die Quote seit Oktober 2013 unverändert.
Zwischen den Euro-Ländern gibt es jedoch gewaltige Unterschiede: Während Griechenland eine Arbeitslosenquote von 28 Prozent und Spanien von 25,8 Prozent meldet, liegt die Arbeitslosenquote in Österreich bei gerade einmal 4,9 Prozent, in Luxemburg bei 6,1 Prozent und in Deutschland bei 5,0 Prozent. Dieser Wert liegt deutlich unter der Quote von 7,3 Prozent, die am Donnerstag von der Bundesagentur für Arbeit (BA) veröffentlicht worden war. Der Unterschied erklärt sich im wesentlichen durch verschiedene Rechenmethoden von Eurostat und der deutschen Bundesagentur.
Besonders hoch ist weiterhin die Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen. Im Euro-Raum sind 24 Prozent der 15- bis 24-Jährigen ohne Arbeit, in Italien ist die Jugendarbeitslosigkeit im Januar mit 42,4 Prozent sogar auf den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen 1977 gestiegen – eine große Herausforderung für den neuen Ministerpräsidenten Matteo Renzi.

Immer mehr Jugendliche aus Südeuropa suchen ihr Glück in Deutschland. Ein spezielles Förderprogramm, das jungen Menschen aus dem Süden eine Ausbildung oder einen Job in Deutschland ermöglichen soll, ist wegen der hohen Nachfrage für dieses Jahr aber bereits ausgeschöpft. Neue Anträge würden deshalb erst einmal nicht mehr bearbeitet, sagte eine Sprecherin der BA. Das vor knapp einem Jahr gestartete Programm MoBiPro-EU („the job of my life“) soll jungen Leuten aus EU-Staaten mit hoher Jugendarbeitslosigkeit ermöglichen, in Deutschland eine duale Ausbildung zu machen oder als Fachkraft eine Stelle zu finden. Bislang stehen dafür bis Ende 2016 insgesamt 139 Millionen Euro aus dem Haushalt des Arbeitsministeriums zur Verfügung. Die für 2014 vorgesehene Summe reicht aber nur noch für jene Anträge, die bis Ende Februar vorlagen. (mit dpa)

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