Kaufwerte der landwirtschaftlichen Grundstücke steigen: Für Anleger kommt zunehmend Land in Sicht
In Brandenburg steigt der Umsatz mit landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Auf der Suche nach Immobilien als Kapitalanlage geraten nun offenbar auch verstärkt landwirtschaftliche Flächen in den Blick. Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg verzeichnete einer Mitteilung zufolge 2015 den höchsten Kaufwert für landwirtschaftliche Grundstücke seit 1991 im Land Brandenburg. Zudem wurden mehr Verkäufe landwirtschaftlicher Grundstücke als 2014 erfasst.
„Forst und Land sind als Investmentobjekte in Deutschland zunehmend von großem Interesse“, sagt Frank Urfer, Director Investment beim Immobiliendienstleistungsunternehmen Savills. „Zum einen ist dies mit den geringen aktuellen alternativen Anlagemöglichkeiten zu begründen. Zum anderen handelt es sich um eine weitere sichere Assetklasse, die in den vergangenen Jahren hohe Preissteigerungen verzeichnete.“
Zu den Immobiliengattungen gehören unter anderem landwirtschaftliche Betriebe, Acker- und Grünlandflächen, Waldbesitz – zur forstwirtschaftlichen oder jagdlichen Nutzung – und Eigenjagden.
Seit 2005 steigen die Kaufwerte der landwirtschaftlich genutzten Flächen
Im Jahr 2015 wurden im Land Brandenburg insgesamt 3625 Verkäufe landwirtschaftlicher Grundstücke erfasst. Das waren 320 Veräußerungsfälle mehr als im Jahr 2014, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg in dieser Woche mit. Für rund 410 Millionen Euro wechselten 33 079 Hektar ihren Eigentümer. Der durchschnittliche Kaufwert lag bei 12 407 Euro je Hektar und erreichte damit seinen höchsten Wert seit 1991. „Damit setzte sich der seit 2005 zu beobachtende Trend steigender Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke fort“, teilten die Statistiker mit.
Der Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche an der verkauften Fläche insgesamt hat sich mit 98,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr kaum verändert (2014: 98,6 Prozent).
Es wurden 2015 für landwirtschaftlich genutzte Flächen mit einem durchschnittlichen Kaufwert von 12 549 Euro je Hektar 22,5 Prozent mehr als in 2014 (10 241 Euro je Hektar) erzielt. Die Fläche je Veräußerungsfall stieg von durchschnittlich acht Hektar im Jahr 2014 auf neun Hektar im Jahr 2015.
In Märkisch-Oderland und der Uckermark wurden die meisten landwirtschaftlichen Grundstücke verkauft
Die Anzahl der Verkäufe und die dabei erzielten Kaufwerte fielen regional sehr unterschiedlich aus. Die meisten Verkäufe von landwirtschaftlichen Grundstücken wurden in den Kreisen Märkisch-Oderland (394 Verkäufe) und Uckermark (386 Verkäufe) registriert. Die wenigsten gab es in den kreisfreien Städten. Der mit Abstand höchste durchschnittliche Kaufwert je Hektar wurde 2015 erneut im Landkreis Uckermark (17 972 Euro) erzielt. Ebenfalls überdurchschnittlich hohe Kaufwerte gab es in den Kreisen Märkisch- Oderland (14 722 Euro), Ostprignitz- Ruppin (13 696 Euro) und Prignitz (13 587 Euro).
Der in London beheimatete Immobiliendienstleister Savills will nun das bisher in Deutschland nicht fokussierte Renditeobjekt Land und Forst als wiederentdeckte Assetklasse etablieren.