Große Räume statt Einzelzimmer: Im modernen Büro sind Schutzmaßnahmen schwer umsetzbar
Große Räume, wechselnde Plätze - das moderne Büro sollte für viel Nähe und Austausch sorgen. Nur ist das in diesen Zeiten unerwünscht.
Wer langsam zurück ins Büro kommt, muss sich strikt an Regeln halten. Das Arbeitsministerium hat unter anderem angeordnet, dass ein Abstand von mindestens 1,50 Metern dort unbedingt einzuhalten ist. Außerdem sei die Arbeit fortan so zu organisieren, dass Mehrfachbelegungen von Räumen vermieden werden. Hier ergibt sich ein Dilemma.
In den letzten Jahren ist das Einzelbüro abgeschrieben worden. Stattdessen sollten Büros groß und offen sein. Gerade in solchen Räumen sind Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus schwer umzusetzen. Die Tische können nicht bis zur vollen Kapazität besetzt werden, ohne dass es zu riskant wird. Eine Idee ist, Teams in zwei Gruppen zu unterteilen. Ist eine Hälfte im Büro, bleibt die andere zu Hause. In einem festen Turnus wird gewechselt.
Der Industrieverband Büro und Arbeitswelt empfiehlt außerdem: Sofern es nicht möglich ist, einen von zwei gegenüberliegenden Plätzen freizuhalten, sollte eine Abschirmung in der Mitte angebracht werden. Diese sollte die Mund- und Nasenpartie deutlich überragen. Bei Sitz-Steh-Tischen müsste die Barriere zusammen mit der Tischfläche nach oben oder unten bewegt werden können. Gegenüberliegende Arbeitsplätze sollten allerdings stets gleich hoch sein. Dies verhindere eine mögliche Virenverbreitung von stehenden auf sitzende Angestellte. Für noch mehr Schutz könnten zwischen Arbeitsplätzen und Durchgangswegen auch Stellwände mit transparenten Aufsätzen aus Glas oder Kunststoff installiert werden. Das sei auch langfristig von Nutzen, weil Schall und Lärm minimiert würden.
[Alle aktuellen Entwicklungen in Folge der Coronavirus-Pandemie finden Sie hier in unserem Newsblog.]
Mitarbeiter sollten keinen festen Arbeitsplatz mehr haben
Als besonders heikel stellt sich im Moment ein weiterer Bürotrend heraus: Desk Sharing. Adidas, BMW, die Deutsche Bank und Lufthansa gehörten zu den ersten Firmen, die ihren Mitarbeitern keinen festen Arbeitsplatz mehr zugeteilt haben. Mit einem Firmenlaptop unter dem Arm fragen Beschäftigte bei diesem Prinzip Tag für Tag an einer Art Rezeption nach einem freien Raum. Als hätten sie ein Hotel betreten. Sie sitzen mal neben dem, mal neben jenem Kollegen. Abends muss der Tisch leer hinterlassen werden.
Wie in einer Wohnung soll es im modernen Büro außerdem Zimmer für verschiedene Tätigkeiten geben: Gruppenarbeitsbereiche für die kreative Teamarbeit, Sitzecken mit Lounge-Möbeln und Bistro-Tischen für das lockere Meeting, Begegnungsorte zum Kennenlernen. Es soll mehr Austausch, mehr Nähe geben. Nur ist das in diesen Zeiten unerwünscht.
Um einer Infektionsgefahr durch geteilte Büroausstattung entgegenzuwirken, sollten Unternehmen aus Sicht des Industrieverbands Büro und Arbeitswelt auf Desk-Sharing verzichten und ihren Mitarbeitern vorerst wieder feste Plätze zuweisen. Ist das nicht mehr machbar, müssen die Arbeitsflächen zumindest regelmäßig desinfiziert werden. Tastatur und Maus sollten jeweils nur von einer Person genutzt werden und dann von einem Rechner zum anderen mit umziehen.
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität