Mietverhandlungen um das "Gürteltier": IHK droht mit Auszug aus Ludwig-Erhard-Haus
Die Kammer will die Miethöhe von derzeit 14 Millionen Euro pro Jahr auf etwa vier Millionen senken.
Die Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK) erhöht den Druck auf den Eigentümer des Ludwig-Erhard-Hauses in der Charlottenburger Fasanenstraße. Dort residiert die Kammer seit der Eröffnung des Baus, der wegen seiner markanten Form auch „Gürteltier“ genannt wird, seit der Einweihung im Jahre 1998. Auf Antrag des Präsidiums beschloss die Vollversammlung der IHK am Mittwochabend den Leasingvertrag, der eigentlich noch bis zum Jahr 2027 laufen sollte, bereits zum Ende dieses Jahres zu kündigen. Im Extremfall könnte dies bedeuten, dass die Kammer sich nach neuen Büroräumen für die rund 250 Mitarbeiter umschauen muss.
IHK will im "Gürteltier" bleiben, nur nicht zu den derzeitigen Konditionen
Die Kammer versucht bereits seit Jahren, den Vertrag mit dem Eigentümer neu zu verhandeln. Ein Schritt war es dabei, feststellen zu lassen, dass die ursprünglich vereinbarte Laufzeit nicht gilt. Das Berliner Landgericht hat diese Rechtsauffassung der IHK bereits in erster Instanz bestätigt und festgestellt, dass die Kammer den Vertrag kündigen kann. „Wenn dies so ist, kann und muss die IHK die derzeitige hohe Miete (etwa 14 Millionen Euro) zugunsten einer vergleichbaren Marktmiete (etwa vier Millionen Euro) einsparen“, erläuterte Hauptgeschäftsführer Jan Eder den Mitarbeitern in einer E- Mail.
Bisher habe mit dem Immobilienleasingfonds, der das Haus finanziert, kein Verhandlungsergebnis erzielt werden können, das den Verbleib der IHK im Ludwig-Erhard-Haus zu günstigeren Konditionen sichern würde. „Deswegen ist es erforderlich geworden, die Verträge nunmehr zu kündigen“, wenngleich die gerichtliche Entscheidung der zweiten Instanz noch ausstehen würde, so Eder weiter. „Wir gehen nach wie vor davon aus, uns im Laufe dieses Jahres mit dem Leasingfonds über einen ,Erwerb’ des Ludwig-Erhard-Hauses mit für beide Seiten tragbaren Konditionen zu verständigen“, erklärte Eder. „Wir führen diese Verhandlungen natürlich mit dem Ziel, im Gebäude zu verbleiben“, erklärte er seine Absicht. Auch die andere Seite habe ein „hohes Interesse“ an einer Einigung. Im Ergebnis verbliebe die IHK dann plangemäß an ihrem bisherigen Sitz.
Verhandlungen dürften noch Monate dauern
Ob der Plan, die Miete auf weniger als ein Drittel zu reduzieren, klappt, ist aber „nicht vollständig sicher“, stellte er klar. Sollte man sich nicht einigen können, würden die IHK-Mitarbeiter das Ludwig- Erhard-Haus im Laufe des Jahres 2016 tatsächlich verlassen und an einen anderen Standort ziehen. „Die Wahrscheinlichkeit für diese Variante ist zwar gering, sie ist aber nicht völlig auszuschließen.“ Die Verhandlungen dürften sich noch Monate hinziehen. Man werde parallel dazu aber Vorsorge „für jede denkbare Konstellation treffen“, kündigte Eder in der Mail an die Mitarbeiter an.
Im Ludwig-Erhard-Haus sind unter anderem auch der Verein der Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) und die Standortförderagentur Berlin Partner untergebracht.
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