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Modernisierung: ICC bald zwei Jahre dicht

Der Berliner Senat will das Internationale Congress Centrum in Westend für zwei Jahre schließen. Das Gebäude soll in dieser Zeit rundum erneuert werden - für geschätzte 220 Millionen Euro.

Das Internationale Congress Centrum (ICC) wird 2013 voraussichtlich für zwei Jahre geschlossen, um das Gebäude umzubauen und zu sanieren. Damit in dieser Zeit die besonders lukrativen Großkongresse in Berlin bleiben, erhält die landeseigene Messe GmbH ein neues Gebäude am Standort der Deutschlandhalle, die möglichst bald abgerissen werden soll. Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) „ist optimistisch“, dass der Senat den neuen Plan im Herbst beschließt. Die Abstimmung zwischen den beteiligten Verwaltungen befinde sich „in der Schlussphase“, sagte er am Donnerstag. Ursprünglich wollte der Senat das ICC bei laufendem Betrieb über einen Zeitraum von fünf Jahren sanieren. Das sollte 182 Millionen Euro kosten. Inzwischen kamen über 40 Millionen Euro dazu, um Asbest und andere mineralische Schadstoffe zu beseitigen. Die Geschäftsführung der Messe lief dagegen Sturm, weil sie befürchtete, dass der ganzjährige Kongressbetrieb durch die Bauarbeiten stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Senator Wolf stützte diese Position. Nach Diskussionen ließ sich auch die SPD-Fraktion weitgehend überzeugen. Bald könnte auch der Senat seinen Beschluss vom Mai 2008 revidieren und einer befristeten Schließung des ICC zustimmen. Allerdings erhält die Messe nicht die gewünschte Multifunktionshalle, zweigeschossig und 100 Millionen Euro teuer, um die großen Kongresse aufzunehmen. Sondern ein kleineres Ersatzgebäude für den halben Preis. Zu groß ist der Argwohn nicht nur bei der SPD, dass die Messe mit einem üppigen Neubau das ICC überflüssig machen will. Nach Darstellung Wolfs wird das Raumprogramm für den Umbau des ICC noch einmal überprüft, um die Kosten senken zu können. Die Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und für Finanzen erklärten am Donnerstag zwar, dass Wolfs Konzept bei ihnen noch nicht angekommen sei. Das Verfahren zur Aufhebung des Denkmalschutzes für die Deutschlandhalle ist trotzdem weit gediehen. „In sechs bis acht Wochen kann die Messegesellschaft mit dem Abriss beginnen“, sagte der Sprecher der Baubehörde, Mathias Gille.

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