Deutsche Bank: Gütesiegel für Vorstandschef John Cryan
Der HNA-Konzern kann Deutschlands größter Bank den Zugang zum chinesischen Markt erleichtern und sein Einstieg als Großaktionär ist gleichzeitig als Vertrauensbeweis für die deutsche Wirtschaft insgesamt zu verstehen. Ein Kommentar.
Bedrohung oder Vertrauensbeweis? In Frankfurt tendiert man zu Letzterem. Mit dem Aufstieg des chinesischen Mischkonzerns HNA zum größten Aktionär der Deutschen Bank sei eine Stärkung des Instituts verbunden, heißt es aus der Bank. Tatsächlich würden die Chinesen nicht Milliarden investieren, wenn sie nicht auf eine lohnende Rendite hofften. Aber mit dem Anteil von fast zehn Prozent sind auch Einfluss und ein Aufsichtsratsmandat verbunden. Das kann für die Bank durchaus von Nutzen sein. Schließlich kann die erfolgreiche, breit gefächerte HNA-Gruppe dem Geldhaus den Zugang zum chinesischen Markt erleichtern. Dort ist der Erfolg der Deutschen Bank bislang überschaubar. Auch wenn man sich hierzulande an chinesische Großinvestoren erst noch gewöhnen muss, sind ihre Investitionen in erster Linie als Gütesiegel für die deutsche Wirtschaft zu verstehen. Und bei Deutschlands größter Bank auch als Ermutigung für den Kurs, den Vorstandschef John Cryan nach Beilegung der größten Rechtsstreitigkeiten eingeschlagen hat. Wenn er jetzt den Ansprüchen des neuen Großaktionärs gerecht wird, könnte das die Dauerkrise der Deutschen Bank beenden.
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