NGG-Chefin Michaela Rosenberger: Gewerkschaft: Mindestlohn hat mehr Gerechtigkeit gebracht
Die Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten, Michaela Rosenberger, zieht eine positive Bilanz des Mindestlohns
Michaela Rosenberger, Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) hat fünf Monate nach der Einführung eine positive Bilanz des gesetzlichen Mindestlohns gezogen. "Alles in allem haben wir einen kulturellen Wandel erreicht, weil es nun auch Rechtssicherheit gibt", sagte Rosenberger dem Tagesspiegel. "Wir sollten auch nicht geringschätzen, dass es mit Hilfe des Mindestlohns ein bisschen gerechter in unserer Gesellschaft zugeht. Die Ausbeutung von Menschen als Geschäftsidee greift nicht mehr."
In von der NGG betreuten Wirtschaftsbereichen wie Gastronomie, Bäckereien und Fleischereien werde zwar noch immer hier und da versucht, "über die Verlängerung der Arbeitszeiten ohne entsprechende Bezahlung den Mindestlohn zu unterlaufen". Doch alles in allem gewöhnten sich alle an die Lohnuntergrenze. "Das Geschrei um den Mindestlohn hat sich gelegt", sagte die Gewerkschaftschefin. Zur umstrittenen Dokumentationspflicht meinte Rosenberger, "ich gehe davon aus, dass sich Arbeitsministerin Andrea Nahles auf keinen Kuhhandel einlässt und alles so bleibt, wie es im Gesetz steht".