Deutsche Bank betroffen: Fed verschärft Regeln für Auslandsbanken
Die USA haben strengere Regeln für ausländische Banken verabschiedet. Besonders betroffen ist die Deutsche Bank.
Für ausländische Banken, die in den USA aktiv sind, gelten künftig strengere Regeln. Unter anderem müssen sie für ihre Geschäfte in den Vereinigten Staaten mehr Eigenkapital vorhalten. Das hat die Notenbank Fed am Dienstag (Ortszeit) entscheiden. Besonders stark treffen die neuen Regeln die Deutsche Bank, deren US-Tochter zu den größten ausländischen Banken an der Wall Street zählt. Die neuen Regeln sollen die Institute sicherer machen. Töchter ausländischer Banken werden in den USA künftig wie einheimische Geldhäuser behandelt. Ab Juli 2016 müssen sie müssen Geschäfte, die sie in den USA machen, mit mehr Eigenkapital unterlegen. Bislang reichte es aus, wenn die im Ausland sitzende Konzernmutter das Kapital vorhielt. „Wie die Krise gezeigt hat, gab es im althergebrachten System der Aufsicht und Regulierung großer Finanzfirmen sowie bei der Beurteilung von Risiken deutliche Schwächen“, sagte Fed-Chefin Janet Yellen.
Die neuen Regeln machen das Geschäft ausländischer Banken in den USA teurer. Nach Angaben von Huw Van Stennis, Analyst bei Morgan Stanley, muss allein die Deutsche Bank durch die neuen Vorgaben ihre US-Tochter mit sieben bis acht Milliarden Dollar mehr ausstatten. Eine Sprecherin der Deutschen Bank erklärte auf Tagesspiegel-Anfrage, sie würden die neuen Regeln „gründlich analysieren und ihnen voll entsprechen“. Sie sei aber überzeugt, „dass sich unser US-Geschäft weiterhin positiv entwickeln wird“. Anders als die Deutsche Bank sind die hiesigen Landesbanken von den neuen Regeln nicht betroffen, da sie in den USA nur Zweigstellen, keine Tochterfirmen haben. Zudem gelten die neuen Vorgaben nur für Auslandsbanken mit einer Bilanzsumme von mehr als 50 Milliarden Dollar.