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Der Name Facebook könnte bald weniger Bedeutung haben als bislang.
© Chris Delmas/AFP

Neuer Name womöglich schon Ende Oktober: Facebook will nicht mehr Facebook heißen

Mit der Schaffung einer virtuellen Welt plant der US-Konzern ein Mammutprojekt. Hierzu soll ein neuer Name her – wohl auch, um Negativschlagzeilen loszuwerden.

Facebook will sich einem Medienbericht zufolge umbenennen. Um den Fokus auf die virtuelle Welt „Metaverse“ zu legen, plane das weltgrößte soziale Netzwerk, bereits in der kommenden Woche einen neuen Namen zu präsentieren, meldete der Technologie-Blog „The Verge“. Das als gut vernetzt geltende Portal beruft sich auf eine Quelle „mit direkter Kenntnis der Angelegenheit“.

Firmenchef Mark Zuckerberg, der Facebook 2004 gegründet und 2012 an die Börse gebracht hat, will die Namensänderung dem Bericht zufolge auf der jährlichen Firmenkonferenz am 28. Oktober bekanntgeben. Es könne allerdings auch schon früher passieren.

Die Änderung solle das Bestreben des Tech-Giganten signalisieren, für mehr als nur soziale Medien bekannt zu sein. Facebook teilte mit, die Spekulationen nicht zu kommentieren.

Zum Facebook-Konzern gehört nicht nur der eigentliche Facebook-Dienst, der als Smartphone-App ein blauweißes Logo hat, sondern auch der Messengerdienst Whatsapp, der Foto- und Videodienst Instagram sowie Oculus, das Virtual-Reality-Brillen herstellt. Ein neuer Name würde es dem Netzwerk ermöglichen, als ein Produkt des Mutterkonzerns neben Instagram, Whatsapp und Oculus wahrgenommen zu werden, schrieb „The Verge“.

Konzern in Turbulenzen

Facebook, das inzwischen auf 3,5 Milliarden Nutzer kommt - mehr als jeder dritte Bewohner der Erde -, kämpft derzeit mit mannigfaltigen Problemen. So prüfen unter anderem verschiedene Behörden weltweit, ob der US-Konzern gegen Wettbewerbsrecht wie auch Datenschutzauflagen verstößt. Auch die Enthüllungen der Whistleblowerin Frances Hauge über das rigide Geschäftsgebaren haben dem Konzern arg zugesetzt. Hinzu kamen jüngst weltweite Technikprobleme.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg.
© AFP/Gerar Julien

Mit einer Namensänderung des Konzerns würde Facebook zudem seine Ambitionen unterstreichen, die über herkömmliche soziale Netzwerke hinausgehen. So kündigte Zuckerberg vor Monaten die Schaffung eines „Metaverse“ an – einer virtuellen Umgebung, wie sie in Science-Fiction-Romanen beschrieben wurde. Allein dafür will Facebook in der Europäischen Union in den kommenden fünf Jahren 10.000 Jobs schaffen.

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Zuckerbergs Vision ist, dass letztlich die Facebook-Nutzer mit Hilfe von virtuellen Realitäten zwischen verschiedenen Geräten und Anwendungen in der digitalen Welt hin und her springen und miteinander kommunizieren können.

[Lesen Sie auch: Sechs Stunden, die die Abhängigkeit der Welt von Facebook deutlich machten (T+)]

Facebook wäre nicht der erste Silicon-Valley-Konzern, der seinen Firmennamen ändert, wenn sich die Ausrichtung des Unternehmens erweitert. So strich Apple nach der Vorstellung des ersten iPhones im Jahr 2007 das Wort „Computer“ aus dem Firmennamen. Zu diesem Zeitpunkt machte allein der Musikplayer iPod mehr Umsatz als die Macintosh-Computer.

Google organisierte sich im Jahr 2015 unter dem Dach einer Holdinggesellschaft namens Alphabet neu. Der Internet-Konzern wollte damit signalisieren, dass er nicht nur eine Suchmaschine und ein Cloud-Geschäft betreibt, sondern auch Ambitionen fahrerlosen Autos, Gesundheitslösungen und anderen High-Tech-Bereichen hegt. Und Snapchat benannte sich 2016 in Snap Inc. um. Parallel dazu begann die Firma, sich als „Kameraunternehmen“ zu bezeichnen. (dpa, Reuters)

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