CO2-Grenzwerte für Autos: EU sieht sich auf der richtigen Spur
Neue Autos sollen von 2020 an höchstens noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. In ihrer Überprüfung dieses Beschlusses aus dem Jahr 2009 kann die EU-Kommission keinen Grund erkennen, nicht an diesem Ziel festzuhalten.
Autos sind nicht unbezahlbar geworden. Und die Industrie ist auch nicht zusammengebrochen. Deshalb ist die Europäische Kommission überzeugt, dass sie an ihrem 2009 beschlossenen Grenzwert von 95 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer für Neuwagen bis 2020 festhalten sollte. Konsumenten könnten rund 500 Euro Benzinkosten im Jahr sparen, wenn Autos nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen würden. Das entspricht einem Verbrauch von 3,7 Litern auf 100 Kilometer. Das geht aus dem unveröffentlichten Entwurf für die Überprüfung des Ziels hervor, den EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard noch vor der Sommerpause vorlegen will.
In dem Papier, das dem Tagesspiegel vorliegt, heißt es, die Erfahrungen mit der CO2-Regulierung von Autos zeigten, dass die Technologiekosten für die Industrie deutlich niedriger lägen als befürchtet. 2010 sei die Neuwagenflotte bei 140 Gramm CO2 pro Kilometer angekommen. Und „entgegen den Warnungen vor Preissteigerungen sind die realen Autopreise gefallen“, heißt es in dem Papier. 2010 seien die Autopreise um 2,5 Prozent gesunken, im Krisenjahr 2009 um 0,6 Prozent und 2008 sogar um 3,1 Prozent.
Darüber hinaus werde die Einhaltung des 95-Gramm-Ziels dazu führen, dass die EU im Jahr rund 499 Millionen Barrel (ein Barrel enthält 159 Liter) weniger Erdöl einführen müsste – eine Kostenersparnis von rund 45 Milliarden Euro im Jahr. Auch der Klimaeffekt ist beachtlich: 420 Millionen Tonnen CO2 würden weniger in die Atmosphäre geblasen. Der Autoverkehr ist für ein Fünftel der Treibhausgasemissionen in der EU verantwortlich. Diese stiegen zwischen 1990 und 2007 um 36 Prozent, während die Gesamtemissionen um 15 Prozent sanken. Die Kommission will bis 2014 Ziele für die Zeit bis 2025 und 2030 erarbeiten. Bis 2050 sollen die Verkehrsemissionen um 54 bis 67 Prozent sinken.
Angesichts dieser Zahlen findet das europäische Bündnis „Transport und Umwelt“, dass die EU noch ambitionierter werden könnte. Sie schlagen vor, das Ziel auf 80 Gramm CO2 pro Kilometer bis 2020 anzuheben. In der Autoindustrie heißt es dagegen, die Fortschritte bei der Senkung des CO2-Ausstoßes ließen sich „nicht linear“ fortsetzen, der Aufwand werde immer größer, und es werde teurer. Eine Sprecherin des Verbands der Autoindustrie sagte: „Das Ziel ist sehr ambitioniert.“ Otmar Lell vom Bundesverband der Verbraucherzentralen dagegen lobt, dass die 95 Gramm „auch so gemeint sind, wie es gesagt wird“. Er spielt darauf an, dass die 130 Gramm pro Kilometer, die bis 2015 eingehalten werden müssen, mit einer Vielzahl technischer Tricks erreicht werden dürfen.
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