Deutsche Ausfuhren: Endspurt der Exporteure
Nach einem eher mageren Jahr 2013 lieferte Deutschland im Oktober so viele Waren ins Ausland wie noch nie zuvor in einem Monat. Zugleich hilft die robuste Binnennachfrage in Deutschland den kriselnden Euro-Partnerländern.
Die allmähliche Konjunkturerholung in Europa hat die deutschen Exporte im Oktober auf ein Allzeithoch getrieben. Im Vergleich zum Oktober 2012 stiegen die Ausfuhren um 0,6 Prozent auf 99,1 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das ist der höchste Wert, den die deutsche Exportwirtschaft jemals in einem Monat erreicht hat. Der bisherige Höchstwert war im März 2012 mit 98,7 Milliarden Euro erzielt worden. Insgesamt bleibt das Exportgeschäft in diesem Jahr aber trotz der guten Oktober-Zahlen schwach. Mit Ausfuhren im Wert von 917 Milliarden Euro von Januar bis Oktober verfehlen die Exporteure den Vorjahreswert um 0,7 Prozent.
„Nüchtern gilt es festzuhalten, dass der deutsche Außenhandel im Jahresverlauf stagniert - trotz des Monatsrekords im Oktober“, sagte Anton F. Börner, Präsident des Außenhandelsverbands BGA. Im Oktober gingen die Importe gegenüber dem starken Vorjahresmonat zwar um 1,6 Prozent auf 81,2 Milliarden Euro zurück - sie erreichten aber dank der starken Binnennachfrage den höchsten Wert des laufenden Jahres. Im Vergleich zum Vormonat kletterten die Ausfuhren im Oktober kalender- und saisonbereinigt überraschend um 0,2 Prozent. Das war das dritte Plus in Folge. Volkswirte hatten ein Minus von 0,5 Prozent erwartet. Die Einfuhren legten mit 2,9 Prozent noch stärker zu. Deshalb sank nach dem Rekordwert im September auch der Überschuss in der Handelsbilanz wieder: Im Vormonat hatten die Exporte die Importe um 20,4 Milliarden Euro überstiegen, im Oktober ging der Überschuss auf 17,9 Milliarden Euro zurück.
Besonders aus den kriselnden Europartnerländern kauften die Deutschen mehr Waren: „Die starken deutschen Importe helfen den Krisenländern, die schnelle Reformen durchführen müssen, über Exporte zu wachsen und die Krise allmählich hinter sich zu lassen“, sagte Volkswirt Christian Schulz vom Bankhaus Berenberg. Denn während die Lieferungen in die Eurozone im Oktober mit 36,6 Milliarden Euro leicht unter Vorjahr lagen (minus 0,1 Prozent), erhöhten sich die Einfuhren um 3,4 Prozent auf ebenfalls 36,6 Milliarden Euro. Ökonom Stefan Kipar von der BayernLB sagte: „Der Aufschwung in Deutschland hat damit zunehmend positive Wirkungen auf die Mitgliedsländer im Euroraum.“ Nachdem der Außenhandel das deutsche Wachstum im dritten Quartal gebremst habe, sollte der Wachstumsbeitrag im Laufe des kommenden Jahres wieder positiv werden, prognostizierte die BayernLB.
Auch die Deutsche Bundesbank rechnet dank der konjunkturellen Aufhellung in den Industrieländern und der sich abzeichnenden Verbesserung im Euro-Gebiet mit steigenden Ausfuhren im kommenden Jahr. In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) wurden im Oktober Waren im Wert von 57,3 Milliarden Euro versandt, 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Importe zogen um 3,1 Prozent auf 53,3 Milliarden Euro an. Hingegen ging die Nachfrage nach Waren „Made in Germany“ außerhalb der EU - also in den sogenannten Drittländern - im Oktober erneut zurück. Die Exporte fielen um 1,3 Prozent auf 41,7 Milliarden Euro. Die Importe sanken sogar um 9,4 Prozent auf 27,9 Milliarden Euro. dpa
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