Abstimmung im EZB-Rat: Ende des 500-Euro-Scheins ist offenbar besiegelt
Aus und vorbei: Einem Medienbericht zufolge soll die Produktion von 500-Euro-Scheinen demnächst eingestellt werden. Eine Abstimmung des EZB-Rats steht demnach unmittelbar bevor.
Das Ende des 500-Euro-Scheins ist einem Bericht des "Handelsblatt" zufolge besiegelt. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) werde auf seiner Sitzung am 4. Mai endgültig entscheiden, wie die Abschaffung der Banknote mit dem höchsten Nennwert vollzogen wird, berichtete die Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf Finanzkreise. Die EZB wollte dies auf Anfrage des "Handelsblatt" nicht kommentieren.
Bei der Abstimmung im EZB-Rat geht es laut Bericht darum, wie der 500-Euro-Schein aus dem Verkehr gezogen werden soll. Es stünden verschiedene Varianten zur Auswahl. Alle sehen demnach vor, dass der Schein unbegrenzt umgetauscht werden kann und dass er vorerst gesetzliches Zahlungsmittel bleibt. Die Produktion der Banknote wird jedoch eingestellt. Da noch Lagerbestände vorhanden seien, werde es Ende 2018 noch neue 500er geben.
Einfache Mehrheit im Rat reicht
Der EZB-Rat besteht aus sechs Direktoriumsmitgliedern und den Gouverneuren der 19 nationalen Notenbanken. Für eine Abschaffung des 500-Euro-Scheins reicht eine einfache Mehrheit.
Die 500-Euro-Banknote macht nur drei Prozent der Euro-Geldscheine aus. Allerdings lassen sich wegen des hohen Nennwerts schnell große Summen verschieben. Für Kriminelle ist der 500-Euro-Schein eines der wichtigsten Hilfsmittel, wenn es um die Verschleierung ihrer illegaler Einkünfte und grenzüberschreitende Geldwäsche geht. (AFP)