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Vier Sitze, ein Elektromotor. Erstmals präsentiert Smart auch einen elektrischen Forfour.
© Daimler AG

Neuer Smart Electric Drive: Elektrisch für weniger als 18 000 Euro

Smart präsentiert die Neuauflage seines Elektromodells - zum ersten Mal auch als Viersitzer. Im Sommer folgt das Cabrio.

Daimler hat sich Zeit gelassen mit dem neuen Elektro-Smart. Manche im Unternehmen sagen: zu viel Zeit. Nachdem die Produktion des Vorgängers 2016 gestoppt worden war, passierte bei Smart lange nichts in Sachen E-Antrieb. Dabei sahen und sehen viele in dem Miniwagen aus dem Daimler-Konzern das ideale Elektromobil für die Stadt. Smart begnügte sich aber zunächst mit der Neuauflage des Benziners, der seit Ende 2014 auf dem Markt ist. Ab dem 10. März können Kunden nun auch wieder ein Modell mit Batteriebetrieb bestellen – als Zwei- und erstmals auch als Viersitzer. In einigen Wochen soll das Cabrio folgen; der erste offene Elektrowagen weltweit.

War der Vorgänger mit 16 500 verkauften Fahrzeugen in zehn Jahren eher ein Ladenhüter, setzt man jetzt auf regere Nachfrage. Die Elektromobilität verlässt die Nische – und der neue E-Smart kostet abzüglich Kaufprämie in der Basisversion weniger als 18 000 Euro (Ohne Prämie: 21 940 Euro für den Fortwo, 22 600 Euro für den Forfour). Ein Elektro-Einsteigermodell. Wir hatten auf Einladung von Smart Gelegenheit, den Electric Drive zu fahren.

Drei Tage mit einer Batteriefüllung

Mit einer Batteriereichweite von 160 Kilometern (155 für den Viersitzer) auf dem Papier – realistisch sind 110 –, kann ein Durchschnittsnutzer drei Tage in der Stadt unterwegs sein. Laut Smart legt ein E-Smart-Fahrer im Schnitt nicht mehr als 35 Kilometer am Tag zurück. Für 100 000 Kilometer oder acht Jahre gibt Daimler die Garantie, dass die Batterie 70 Prozent ihrer Leistung behält.

Gimmick für E-Fahrer. Stets hat man den Ladezustand und die Beanspruchung der Batterie im Blick.
Gimmick für E-Fahrer. Stets hat man den Ladezustand und die Beanspruchung der Batterie im Blick.
© Daimler AG

Geladen werden kann die 17,6 kWh starke Lithium-Ionen Batterie der Daimler-Tochter Deutsche Accumotive an einer gewöhnlichen Steckdose (80 Prozent in mindestens sechs Stunden) oder an einer Wallbox beziehungsweise Ladesäule (3,5 Stunden). Geduld brauchen die Eiligen: Ein Schnelllader, der die Batterie in nur 45 Minuten zu 80 Prozent lädt, ist erst ab Herbst für rund 700 Euro erhältlich. Nachrüsten lässt dich das Auto nicht - wer den Schnelllader braucht, muss also warten. Am Steuer behält man stets den Ladezustand der Batterie im Blick: mehr als Gimmick hat Smart auf dem Armaturenbrett ein Kontrollinstrument installiert.

Spritzig in der Beschleunigung, limitiert beim Tempo

130 Stundenkilometer Spitze und die rasante, für ein E-Fahrzeug typische Beschleunigung aus dem Stand lassen einen vergessen, dass der E-Smart ein Winzling ist. Zwar braucht das Auto trotz seines (umgerechnet) 81-PS-Motors gut zwölf Sekunden bis auf 100 Stundenkilometern, aber dieses Rennen dürfte der Smart im Alltag ohnehin nicht fahren - ebenso wenig die limitierte Höchstgeschwindigkeit. Dafür glänzt er mit einem spektakulär kleinen Wendekreis von 6,95 Metern. Beim Viersitzer Forfour sind es 8,65 Meter. Zusammen mit der präzise-leichtgängigen Lenkung und der guten Übersicht - der Fortwo ist nur 2,70 Meter kurz - bleibt man auch im engsten Stadtverkehr sehr beweglich. Doch Vorsicht: Weil der elektrische Smart lautlos unterwegs ist, nehmen Fußgänger und Fahrradfahrer ihn erst spät wahr. Als Sonderausstattung ist ein Sound-Generator erhältlich, in den USA ist er serienmäßig.

Zusatzdienste und eine App zum Fernsteuern

Interessante Neuerung beim Elektro-Smart: Das Auto kann serienmäßig über eine Smartphone-App kontrolliert und konfiguriert werden. So lässt sich nicht nur der Ladezustand der Batterie checken. Der Wagen kann auch vorgeheizt beziehungsweise klimatisiert werden. Das spart Strom, wenn er dabei noch am Kabel hängt - und Kosten, wenn man günstigen Nachtstrom "tanken" kann. Für experimentierfreudige Kunden bietet Smart zudem auf Wunsch Zusatzdienstleistungen an, die es auch schon für den Benziner gibt. So nutzen bereits einige hundert Berliner Smart-Fahrer ihr Auto als mobile Paket-Station ("Ready-to-drop"). Dazu installiert Smart eine kleine Box im Wagen, die der Postbote mit einem Smartphone ansteuern kann, um den Smart-Kofferraum einmalig zu öffnen und ein Paket zu deponieren. Größter Handelspartner ist Amazon. Künftig will Smart seine Autos auch für das private Carsharing ausrüsten. Wie schon beim öffentlichen Car-2-Go-Carsharing - in das die neuen E-Smarts bald aufgenommen werden sollen - haben Privatkunden dann die Möglichkeit, ihr Auto Freunden, Bekannten, aber auch Fremden auf Zeit zur Verfügung zu stellen. Der Dienst, den Smart "Ready-to-share" nennt, soll in Kürze auch in Berlin zur Verfügung stehen.

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