Wirtschaft: Ein hartes Brot
Millionen-Kartellstrafe für Mühlenkonzern
Düsseldorf - Das Bundeskartellamt hat in seinem Verfahren gegen Mühlenkonzerne das erste Bußgeld verhängt. Zum Schaden der Kunden sollen die Firmen über Jahre Mehlpreise und Liefermengen abgesprochen haben. Auch seien illegal Kapazitäten gesteuert worden, etwa indem Mühlen stillgelegt wurden.
Die Hamburger VK Mühlen AG, die als Hersteller des „Aurora“-Mehls zu den führenden Firmen auf dem deutschen Markt gehört, müsse ein Strafgeld von 23,8 Millionen Euro zahlen, teilte das Kartellamt am Dienstag mit. Das Bußgeld hätte noch deutlich höher ausfallen können – die Strafe habe sich reduziert, weil das Unternehmen umfassend mit den Kartellwächter zusammengearbeitete habe.
Selbst das verbleibende Bußgeld lastet schwer auf VK Mühlen. Es werde sich „negativ“ auf das Konzernergebnis 2011/12 auswirken, teilte das Unternehmen mit, das die Strafe bereits akzeptierte. Wegen seiner „beschränkten finanziellen Leistungsfähigkeit“ konnte das Hamburger Unternehmen bei den Kartellwächtern eine Ratenzahlung durchsetzen und muss die Millionenbuße nun in fünf Jahresraten begleichen.
Beamte des Kartellamts hatten 2008 zahlreiche Mühlenunternehmen durchsucht, nachdem Hinweise auf Preisabsprachen eingegangen waren. Neben VK Mühlen waren damals unter anderem auch die Neusser Werhahn Mühlen („Diamant“-Mehl) sowie den Verband Deutscher Mühlen betroffen. Die Absprachetreffen hätten bereits seit 2000 stattgefunden. Gegen rund 40 Mühlenunternehmen sind noch Verfahren anhängig. rtr
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