Hohmann-Dennhardt: Die Frau im Vorstand
Daimler stellt die ehemalige Verfassungsrichterin Christine Hohmann-Dennhardt ein.
„Wir sind ein ehrbares Unternehmen“, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche am Mittwoch. Der Autokonzern wolle „lieber kein Geschäft als ein faules“ machen. Um zu zeigen, dass die Grundsätze der Geschäftsethik, Compliance (Verhaltensregeln) und Integrität bei Daimler höchste Priorität haben, stellt der Konzern die ehemalige Verfassungsrichterin Christine Hohmann-Dennhardt ein. Die 1950 in Leipzig geborene promovierte Juristin führt ab sofort das neue Vorstandsressort „Integrität und Recht“, das die Korruption im Unternehmen bekämpfen soll – und sie ist in der 125-jährigen Unternehmensgeschichte die erste Frau im obersten Führungsgremium. Hohmann-Dennhardt war von Januar 1999 bis Anfang dieses Monats Richterin beim Bundesverfassungsgericht. Zuvor war sie von 1995 bis 1999 in Hessen Ministerin für Wissenschaft und Kunst und von 1991 bis 1995 Justizministerin. Die künftige Daimler-Frau, deren Outfit und Auftreten eine modische Extravaganz nachgesagt wird, wird ein Exot im konservativen Stuttgarter Autohaus sein. Die linke Sozialdemokratin, Feministin und verheiratete Mutter zweier Kinder hat sich beispielsweise in der Drogen- und Familienpolitik bei CDU-Politikern unbeliebt gemacht. Ihr vermutlich gut dotierter Vertrag läuft bis zum 28. Februar 2014. mot
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