Einbruch durch Beschränkungen: Deutsche Wirtschaft erst Ende 2021 wieder auf Vor-Corona-Niveau
Die Wirtschaftsleistung ist nach Schätzung des Ifo-Instituts um 16 Prozent eingebrochen. Eine Erholung ist so schnell nicht in Sicht.
Die deutsche Wirtschaft dürfte sich nach Einschätzung des Ifo-Instituts erst Ende nächsten Jahres wieder auf dem Vor-Krisen-Niveau bewegen. „Zurück zum Zustand vor Corona sind wir erst Ende 2021“, sagte Timo Wollmershäuser, Leiter der Ifo-Konjunkturforschung, am Dienstag. Die einzelnen Branchen dürften sich nach einem Abbau der Beschränkungen aber in unterschiedlichem Tempo erholen.
Nach Auswertung einer Unternehmensumfrage des Ifo-Instituts dürfte die Wirtschaftsleistung im ersten Vierteljahr um 1,9 Prozent gesunken sein und dann im zweiten um 12,2 Prozent einbrechen. Insgesamt dürfte die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 6,2 Prozent sinken.
Während der Corona-Schließungen ist die deutsche Wirtschaftskraft nach Schätzung des Ifo-Instituts um 16 Prozent eingebrochen. Das ergebe eine Auswertung der April-Umfrage.
Die Münchner Wirtschaftsforscher hatten im April rund 8800 Unternehmen zur Kapazitätsauslastung und Umsatzentwicklung befragt. Den größten Einbruch meldeten Reisebüros und -veranstalter (minus 84 Prozent), die Luftfahrtbranche (minus 76 Prozent), das Gastgewerbe (minus 68 Prozent), das Gesundheitswesen (minus 45 Prozent), Kunst, Unterhaltung und Erholung (minus 43 Prozent) sowie der Fahrzeugbau (minus 41 Prozent). Einziger Gewinner der Corona-Krise war die Pharma-Industrie mit einem Anstieg der Auslastung um 7 Prozent.
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Ab dem dritten Vierteljahr könnten alle Wirtschaftszweige zwar wieder Zuwächse erwarten. „Diese werden aber deutlich geringer ausfallen als der Rückgang in der ersten Jahreshälfte“, hieß es. Die Industrie dürfte ihr Vorkrisen-Niveau in einem Jahr wieder erreichen. Für Freizeit-, Unterhaltungs- und Kulturdienstleister sowie Hotels und Gaststätten „werden die Folgen der Corona-Krise bis weit ins nächste Jahr hinein zu spüren sein“.
Voraussetzung dabei sei zum einen, dass die Pandemie in den kommenden Monaten eingedämmt und eine zweite Infektionswelle vermieden wird. Zum anderen, „dass es zu keiner Insolvenzwelle kommt, weder in Deutschland noch in seinen Absatz- und Beschaffungsmärkten, die zu Verwerfungen im Finanzsystem führt und die eine Neuausrichtung globaler Wertschöpfungsketten erfordert“. (dpa, Reuters)
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