VW über chinesischen Markt: „Deutsche kaufen wegen Corona Toilettenpapier, Chinesen Autos“
Volkswagen zeigt sich angesichts der rückläufigen Infektionszahlen in China optimistisch. Ab dem Sommer sei in der Volksrepublik mit Normalbetrieb zu rechnen.
Aus China kommen optimistische Nachrichten. Der dortige Autoverband und Marktführer Volkswagen erwarten, dass sich die Geschäfte im März erholen. Im Sommer, spätestens im Herbst, sei mit einer Normalisierung zu rechnen. Die Behörden lockern einige Quarantänebestimmungen.
Im März werde der Gesamtmarkt – nach einem Einbruch um 80 Prozent im Vormonat – zwar noch 40 bis 50 Prozent unter dem Vorjahresniveau bleiben, sagte ein VW-Manager. „Wenn der Trend anhält, sind wir aber vorsichtig optimistisch, dass wir im Juni oder Juli das Vorjahresniveau wieder erreichen.“ Fraglich sei noch, wie es im zweiten Halbjahr weitergehe.
Viele Chinesen hätten nach den Erfahrungen der Coronakrise „den starken Wunsch nach einem eigenen Auto“, weil sie sich in überfüllten Bussen und Bahnen nicht mehr sicher fühlten. „Die Deutschen kaufen wegen Corona Toilettenpapier, die Chinesen Autos“, scherzte der Manager. Möglich sei allerdings auch, dass die private Kaufkraft wegen der Wirtschaftsflaute sinke und damit die Auto- Nachfrage.
31 der 33 Volkswagen-Werke in China sind inzwischen wieder am Netz, laufen aber überwiegend noch im Ein-Schicht- Betrieb. Es werde nun Schritt für Schritt auf den Zwei-Schicht-Betrieb hochgefahren, hieß es. Einschränkungen in der Produktion von E-Autos in den Werken in Foshan und Anting gebe es nicht. „Unter Vollast wird in China an mehr als 300 Arbeitstagen in drei Schichten produziert", sagte der VW-Manager.
Die Lieferketten sind nach seinen Angaben intakt, auch der Export von Teilen und Komponenten aus China – vor allem zu europäischen Standorten – läuft ohne große Einschränkungen. China ist schon lange der größte Einzelmarkt für den VW-Konzern, der in der Volksrepublik auf einen Marktanteil von 15 Prozent kommt. (mot mit rtr, AFP)