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Die Deutschen geben wieder mehr für Kosmetikartikel aus.
© dpa

Industrieverband Körperpflege und Waschmittel: Deutsche geben 235 Euro für Schönheit und Haushaltspflege aus

Die Kosmetikbranche verbucht erneut einen Umsatzrekord - und sieht positiv ins neue Jahr. Discounter wie Aldi verlieren jedoch Marktanteile.

153 Euro geben die Deutschen im Jahr pro Haushalt für Körperpflegemittel und Kosmetik aus - und 82 Euro für Reinigungs- und Waschmittel. Das beschert der Branche in Deutschland auch 2016 wieder einen neuen Umsatzrekord. 18,2 Milliarden Euro werden die Firmen nach Angaben des Branchenverbandes IKW in diesem Jahr umsetzen, 300 Millionen Euro oder 1,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Und der Trend zeigt, wie IKW-Vorsitzender Rüdiger Mittendorff am Donnerstag in Frankfurt betonte, weiter nach oben: Im nächsten soll der Umsatz sogar um zwei Prozent auf 18,6 Milliarden Euro steigen. „Für ernsthafte Sorgen sehen wir momentan keinen Anlass“, sagt Mittendorff auch mit Blick auf die Wahl von Donald Trump in den USA und auf die von ihm angekündigten Maßnahmen zur Einschränkung des freien Handels. Für die IKW-Firmen sei er wichtig, weil sie stark international ausgerichtet seien.

Allerdings machte Mittendorff keine konkreten Angaben über die Exportquoten der Unternehmen. Eine entscheidende Stütze ist und bleibt ohnehin der Markt in Europa mit einem Umsatzvolumen von mehr als 100 Milliarden Euro. „Das ist der größte Markt für Schönheits- und Haushaltspflegeprodukte. Nordamerika kommt auf 68 Milliarden, China auf 44 Milliarden Euro“. In Europa wiederum ist Deutschland mit gut 18 Milliarden Euro der größte Markt.

Und hier geben die Haushalte immer mehr für Schönheit und Haushaltspflege aus. Pro Haushalt sind es 2016 im Schnitt 2,20 Euro mehr und insgesamt 235 Euro. In Europa sind es im Schnitt nicht einmal 180 Euro. Dabei entfällt in Deutschland auf Körperpflege und Schönheit ein Umsatz von insgesamt 13,6 Milliarden Euro - wobei die Firmen mit Pflegemitteln für Haar und Haut jeweils allein rund sechs Milliarden Euro umsetzen - und von 4,6 Milliarden Euro auf Reinigungs- und Waschmittel. Schönheitspflege und Haushaltspflege sind deshalb nach Ansicht von Mittendorff nicht nur für die Branche wichtig, „sondern nach wie vor Stützen des Wirtschaftswachstums“.

Beim Absatz spielt im Übrigen das Internet und der Online-Handel mit einem Umsatzanteil von nicht einmal vier Prozent eine untergeordnete Rolle. Wichtigster Absatzkanal bleibt der Handel und hier mit einem Anteil von fast 50 Prozent bei Körperpflege/Kosmetika und nahezu 30 Prozent bei Haushaltspflegemitteln die Drogeriemärkte. Die Billiganbieter Aldi, Lidl und Norma dagegen haben 2016 Marktanteile abgeben müssen.

Weil die Aussichten gut sind, wollen 70 Prozent der 400 Mitgliedsfirmen des IKW mit ihren aktuell rund 50.000 Beschäftigten 2017 in neue Anlagen und Gebäude investieren, 63 Prozent wollen neue Arbeitsplätze schaffen.

Rolf Obertreis

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