Finanzkrise: Commerzbank bekommt Milliardenspritze vom Staat
Rote Zahlen, keine Dividende in den kommenden zwei Jahren, Gehaltsbegrenzung für Manager: Für die Commerzbank hat es schon bessere Tage gegeben. Die Finanzkrise zwingt die Commerzbank unter den staatlichen Rettungsschirm.
Die Commerzbank will das Rettungspaket der Bundesregierung in Anspruch nehmen. Darauf hat sich das Institut mit dem Bankenrettungsfonds Soffin geeinigt, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Der Fonds wird der Commerzbank demnach eine Finanzspritze von 8,2 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Das Geld fließt in das Kernkapital, die Kernkapitalquote steigt damit auf 11,2 Prozent.
Darüber hinaus räumt der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) der Commerzbank-Gruppe als Option eine Garantie für Schuldverschreibungen über 15 Milliarden Euro ein. Die Bank zahlt dafür nach eigenen Angaben "einen marktüblichen Preis". Die Garantien laufen längstens bis Ende 2012.
Im Gegenzug zur Nutzung des staatlichen Hilfspakets streicht die Commerzbank die Dividende für 2008 und 2009. Zudem werden die Vorstandsgehälter auf maximal eine halbe Million Euro begrenzt.
Rote Zahlen im dritten Quartal
Dass die Bank nun auf den Rettungsfonds zurückgreift, hat offenbar einen guten Grund: Das Institut ist im dritten Quartal wegen der Finanzkrise in die roten Zahlen gerutscht. Zwischen Juli und Ende September ist ein Verlust von 285 Millionen Euro nach einem Gewinn von 339 Millionen Euro im Vorjahresquartal angefallen, wie die Bank ebenfalls am Montag mitteilte.
Bislang hatten die Bayerische Landesbank und der angeschlagene Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate angekündigt, das Bankenrettungspaket der Bundesregierung in Anspruch nehmen zu wollen. Auch die WestLB und die HSH Nordbank haben Interesse angemeldet. (sf/dpa/AFP/ddp)
Frankfurt, Main