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Dieser Anblick könnte bald der Vergangenheit angehören: Neue Stromtrassen sollen unter der Erde verlegt werden.
© dpa

Energiewende: Bundestag gibt Erdkabeln Vorrang vor Oberleitungen

Die Energiewende könnte noch teurer werden: Der Bundestag beschloss, dass große Stromtrassen vor allem unter der Erde verlaufen sollen. Zu viele Bürger hatten gegen Oberleitungen protestiert.

Große Stromtrassen sollen in Deutschland künftig vor allem unterirdisch verlegt werden. Der Bundestag beschloss am späten Donnerstagabend einen Gesetzentwurf, der einen Vorrang für die sogenannte Erdverkabelung bei Gleichstromtrassen vorsieht. Bisher sind unterirdische Leitungen bei der Planung neuer Trassen die Ausnahme.

Hintergrund der Neuregelung ist, dass sich vielerorts Protest gegen den Bau weiterer überirdische Stromleitungen regt. Im Zuge der Energiewende sind diese vor allem nötig, um den Strom von Windenergieanlagen im Norden Deutschlands Richtung Süden zu transportieren.

Die Bundesnetzagentur begrüßte am Freitag den Bundestagsbeschluss. Es handele sich um einen "wichtigen Schritt für das Gelingen der Energiewende, auch wenn er mit höheren Kosten verbunden und das Erdkabel nicht für jede Situation die richtige Lösung ist", erkläre Behördenpräsident Jochen Homann in Bonn. Der Vorrang der Erdverkabelung bei neuen Gleichstromtrassen "kann helfen, Blockaden gegen den Stromnetzausbau zu überwinden".

Für den Erfolg der Energiewende sei der Ausbau des Stromnetzes unabdingbar - und dieser könne nur umgesetzt werden, "wenn er von den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort mitgetragen wird". Für die Neuregelung hatten am Donnerstagabend die Koalitionsfraktionen gestimmt. Die Linksfraktion votierte dagegen, die Grünen enthielten sich. (AFP)

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