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Tag der Schnäppchenjäger. Am „Black Friday“ starten viele Onlinehändler offiziell ins Weihnachtsgeschäft.
© obs/mydealz.de

"Black Friday" und "Cyber Monday": Billiger wird’s nicht

Mit speziellen Angeboten rund um den „Black Friday“ wollen Händler das Weihnachtsgeschäft ankurbeln – auch in Deutschland.

Schnäppchen, Rabatte, Sonderangebote: Der Einzelhandel läutet am Freitag das Weihnachtsgeschäft ein. Vor allem zahlreiche Onlinehändler aber auch global vertretene Unternehmen und große stationäre Handelsketten bieten ihre Produkte 24 Stunden, mehrere Tage oder sogar für eine ganze Woche zu Kampfpreisen an. Nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) verdient der Onlinehandel mittlerweile gut ein Viertel seiner Jahresumsätze im November und Dezember. Beim stationären Handel entfallen auf diese Monate weniger als ein Fünftel des Gesamtgeschäfts.

Der "Black Friday" kommt aus den USA

In den USA ist der Freitag nach dem amerikanischen Erntedankfest („Black Friday") seit Jahrzehnten eine feste Institution und bringt jedes Jahr Millionen Bürger dazu, sich früh am Morgen in langen Schlangen vor den Türen der Einzelhändler zu versammeln, um sich die besten Schnäppchen des Jahres zu sichern. In Deutschland gibt es den schwarzen Freitag seit 2006. Damals bot Apple reduzierte Produkte auch in den deutschen Stores des Unternehmens und im Onlineshop an und generierte damit enorme Umsätze. Nach und nach sind auch deutsche Händler auf den gut funktionierenden Marketingzug aufgesprungen.

Apple hat ein eintägiges Shoppingevent angekündigt

Auch Apple will nach zweijähriger Abstinenz in diesem Jahr in der Vorweihnachtszeit wieder Rabattangebote unters Volk bringen – und hat ein „eintägiges Shoppingevent“ am Freitag angekündigt. Beim Onlinekaufhaus Amazon hat bereits am vergangenen Montag die „Cyber Monday Week" begonnen: Noch bis zum 28. November stellt das Unternehmen täglich zwischen 6 und 20 Uhr im Fünfminutentakt neue Schnäppchen ins Netz. Bis zu 50 Prozent sollen die Kunden nach eigenen Angaben dabei etwa beim Kauf von Tablets, Spielekonsolen oder Soundstationen sparen. Auch die Automobilvermietung Sixt wirbt mit Rabatten: Bereits seit Mittwoch erhalten Kunden eine Woche lang Preisnachlässe bis zu 20 Prozent, wenn sie beispielsweise einen Pkw in Großbritannien mieten.

Auch deutsche Händler geben Rabatte

In Deutschland versucht beispielsweise der Elektronikhändler Saturn, im Rahmen der „Black Week“ Kunden in seine Märkte zu locken. Angeboten werden unter anderem Laptops, Flachbildfernseher und Handys, aber auch Digitalkameras und „weiße Ware“ wie Kühlschränke und Waschmaschinen. Auch die Kaufhauskette Galeria Kaufhof bietet ihren Kunden eine „Black Week“: Hier gibt es nach eigenen Angaben Preisnachlässe bis zu 69 Prozent auf Kleidung, Handtaschen, Küchenutensilien, Spielzeug und Parfum.

Holmes Place wirbt um neue Mitglieder

In Berlin nutzt der Fitness-Club Holmes Place den Schwarzen Freitag, um neue Mitglieder zu werben. Wer an diesem Tag eine Jahresmitgliedschaft abschließt, bekommt 20 Euro pro Monat erlassen. Mitgliedsbeiträge werden erst ab Januar eingezogen, dennoch kann bereits im Dezember trainiert werden.

Bei Holmes Place lässt sich der angebotene Rabatt nachvollziehen – doch das ist längst nicht bei allen Produkten der Fall, die im Zuge des Schwarzen Freitags im Internet oder stationären Handel zu finden sind. Vielmehr erweist sich so manches vermeintliches Schnäppchen im Nachhinein als doch nicht so günstig wie angenommen, wie Verbraucherschützer warnen. Sie raten daher vor dem Kauf zum Preisvergleich bei mindestens zwei unterschiedlichen Anbietern, um einen Überblick über den üblichen Preis eines Produktes zu bekommen. Suchmaschinen im Internet können dabei hilfreich sein.

Die Preise für Elektronik sind derzeit besonders niedrig

Das Vergleichsportal Check24 hat die Preisentwicklung von 1000 Elektronikartikeln wie elektrischen Zahnbürsten, Fernsehgeräten oder Mobiltelefonen vom Jahresbeginn bis zum Black Friday und Cyber Monday in diesem und im vergangenen Jahr unter die Lupe genommen. Zumindest bei bestimmten Produktkategorien scheint sich ein Einkauf an diesen Tagen zu lohnen: Vor allem bei Smartphones und Tablets fallen die Preise ab Ende Oktober und sind über das Jahr hinweg betrachtet um den Schwarzen Freitag am tiefsten (siehe Grafiken). So kostete ein iPhone 5s am 1. Oktober 2015 beim günstigsten Anbieter des Preisvergleichs 499 Euro, am Cyber Monday nur noch 399 Euro, eine Differenz von 20 Prozent. Allerdings wird es voraussichtlich auch in diesem Jahr nicht bei diesen Tiefpreisen bleiben: Laut Check24 verteuerten sich die untersuchten Produkte im vergangenen Jahr bis Weihnachten wieder.

Onlinekäufer haben ein Widerrufsrecht

Wer sich etwa aufgrund von niedrigen Preisen zum Kauf von Produkten im Netz entschließt, dann aber doch nicht mit dem Erstandenen zufrieden ist, kann sich in jedem Fall auf sein Widerrufsrecht berufen. Bis 14 Tage nach Erhalt der Ware können online gekaufte Produkte zurückgesandt werden. Dabei sollten Einkäufe nicht einfach kommentarlos zurückgeschickt, sondern der Widerruf schriftlich erklärt werden.

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