Wohnungsmarkt: Berlins Mieten steigen bundesweit am stärksten
Die Kaltmieten in Berlin sind im vergangenen Jahr so stark gestiegen, wie in keinem anderen Land. Seit Oktober erhöhen sie sich im bundesweiten Durchschnitt stärker als die Gesamtinflation.
Berlin ist spitze. Jedenfalls, was die Mietsteigerungen angeht. In keinem anderen Bundesland stiegen die Nettokaltmieten im abgelaufenen Jahr so stark wie in der Hauptstadt. Im Dezember lagen sie um 2,5 Prozent über dem Niveau von vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte.
Im Bundesdurchschnitt lag der Anstieg mit 1,6 Prozent im Dezember über der Gesamtteuerung der Verbraucherpreise von 1,4 Prozent. Diesen Trend beobachten die Statistiker bereits anhaltend seit Oktober vergangenen Jahres.
"Deutliche Mietsteigerungen treten jedoch nur regional begrenzt auf und sind in erster Linie ein Problem der Neuvermietungen in Ballungszentren, Groß- und Hochschulstädten", schreiben die Wiesbadener Experten. In den meisten anderen Regionen Deutschlands, speziell in den östlichen Bundesländern, sei die Erhöhung der Mieten im Dezember weit unterdurchschnittlich ausgefallen.
So erhöhten sich die Mieten in Mecklenburg-Vorpommern um 0,3 und in Brandenburg und Sachsen-Anhalt um 0,9 Prozent. In Nordrhein-Westfalen stiegen die Mietkosten um zwei Prozent.
Im Gesamtjahr 2013 war der Anstieg der Nettokaltmieten in Deutschland – trotz der etwas höheren Zahlen zum Jahresende hin – mit 1,3 Prozent niedriger als die Inflationsrate von 1,5 Prozent. Auch längerfristig betrachtet, wirkten die Nettokaltmieten preisdämpfend auf die Entwicklung der Verbraucherpreise, schreiben die Statistiker weiter. So erhöhten sie sich von 2005 bis 2013 um 9,8 Prozent. Im gleichen Zeitraum stiegen die Verbraucherpreise insgesamt um 14,3 Prozent. (Tsp)