IBB-Studie: Berlin steht vor einem historischen Bauboom
Zeichen der Hoffnung für Wohnungssuchende in Berlin: In den kommenden drei Jahren werden in der Hauptstadt rund 55 000 neue Wohnungen fertig gestellt.
Diese Prognose gibt die Investitionsbank Berlin (IBB) in einer aktuellen Studie. Grundlage der Schätzung sind mehr als 100 000 Baugenehmigungen im Zeitraum 2015 bis 2017.
Allein in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres wurden laut Statistikamt insgesamt 14 466 Wohnungen genehmigt, 5500 mehr als im Vorjahreszeitraum. Darunter waren 12 530 Anträge für Neubauten – ein Plus von mehr als 76 Prozent. Der Rest entfällt zum Beispiel auf Dachgeschossausbauten. Die IBB rechnet für 2014 mit insgesamt rund 20 000 Genehmigungen. Für 2015 bis 2017 sagt sie eine weitere Steigerung auf bis zu jährlich 35 500 Baugenehmigungen voraus. Damit würde die aktuelle Bauphase in Berlin sogar den „Aufbau-Ost“ der neunziger Jahre übertreffen. 1995 etwa wurden lediglich knapp 30 000 Baugenehmigungen erteilt, 70 Prozent davon in den ehemaligen Ost-Bezirken.
Bauboom wird mit Verzögerung einsetzen
Gründe für diesen Bauboom gibt es dabei nach Auffassung der IBB mehrere, einer der wichtigsten: die kontinuierliche Zuwanderung. „Der Markt hat reagiert“, sagte Claus Pretzell, Autor der Studie, mit Blick auf die große Nachfrage nach Wohnraum. Der Nettozuwanderungssaldo Berlins beträgt derzeit etwa 40 000 Personen pro Jahr und dieser Trend wird sich nach Überzeugung der IBB auch weiter fortsetzen. Hinzu kommt, dass die anhaltende Unsicherheit über die weitere finanzwirtschaftliche Entwicklung im Euro-Raum nach wie vor die Flucht in Sachwerte begünstigt und somit die Nachfrage nach Wohnungen als Kapitalanlage verstärkt.
Der Bauboom wird laut IBB allerdings mit Verzögerung einsetzen. Denn: Zwischen Genehmigung und Bau einer Wohnung vergehen in der Regel mehrere Jahre. Einige Projekte würden auch gar nicht umgesetzt. „Im Schnitt der letzten Jahre betrug die Fertigstellungsquote in Berlin knapp 70 Prozent“, schreibt die IBB. Von den 2014 zu erwartenden 8200 Baufertigstellungen seien 7200 in den Jahren 2012 und 2013 genehmigt worden, weitere 1000 vor 2012.
Berlin hat noch reichlich Potenzial
Sorgen, dass es künftig in der Hauptstadt unerträglich eng zugehen wird, muss man sich laut IBB-Bericht aber wohl nicht machen: Im Unterschied zu vielen anderen deutschen Städten habe Berlin noch reichlich Flächenpotenzial für den Wohnungsneubau. „Von einer Übertreibung kann daher nicht gesprochen werden“, schreiben daher die Banker in ihrem Bericht.
Henrik Mortsiefer
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