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In der 1. Klasse soll es künftig Internet per W-Lan gratis geben. 2016 könnte es auch für die 2. Klasse so weit sein.
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Update

Die Fernbus-Konkurrenz macht Druck: Bahnpreise in der 2. Klasse bleiben stabil

Zugfahren wird ausnahmsweise einmal nicht teurer. Nur Kunden der 1. Klasse und des Nahverkehrs müssen ab Mitte Dezember mehr bezahlen.

Wegen der Konkurrenz durch die Fernbusse hält die Deutsche Bahn ihre Preise ab Dezember stabil. Zumindest in der 2. Klasse des Fernverkehrs werde es keine Veränderungen geben, sagte Personenverkehrs-Vorstand Ulrich Homburg am Montag in Berlin. "Wir wollen unseren treuen Kunden zeigen, dass wir schon mitbekommen haben, dass die Wettbewerbssituation eine andere ist", sagte der Manager. Die Bahn werde sich aber nicht auf einen Preiskampf einlassen. Auch bei Sparpreisen, Bahncards und Streckenzeitkarten werde es keine Veränderung geben.

Im Nahverkehr erhöht der Staatskonzern die Preise dagegen um 1,9 Prozent. Damit verteuern sich Länder-Tickets oder das Schönes-Wochenende-Ticket um dieses Ausmaß. Allerdings gelten bei 80 Prozent der Nahverkehrs-Fahrten Verbundtarife, etwa der des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg. Auch hier soll es eine Preiserhöhung geben, in welchem Umfang, wird die Organisation in den kommenden Tagen beraten. Viele andere Verbünde verlangten aber einen stärkeren Aufschlag als die Bahn, befand Homburg.

Teurer wird es auch für Kunden der 1. Klasse - hier steigen die Tarife um durchschnittlich 2,9 Prozent. Dafür legt die Bahn allerdings auch beim Komfort zu: Der Internetzugang ist hier kostenlos, ebenso die Sitzplatzreservierung, die bislang mit 4,50 Euro zu Buche schlägt. Ein Internet-Zugang pro Tag kostete bislang beim Bahn-Partner Telekom 4,95 Euro. Das Angebot gilt allerdings nur auf dem 5200 Kilometer langen ICE-Kernnetz. Bei Zügen, die nach Puttgarden oder Flensburg fahren, müssen die Kunden also damit rechnen, dass es hinter Hamburg schwierig wird. Im Laufe des Jahres 2016 sollen auch Fahrgäste in der 2. Klasse in den Genuss des kostenlosen W-Lans kommen. Dies sei technisch aber eine schwierige Aufgabe, unterstrich Homburg.

Auch in anderen Bereichen gibt es keine Nullrunde. Wer eine einmal gekaufte Fahrkarte umtauschen will, bekommt eine Gebühr von 17,50 Euro statt von 15 Euro aufgebrummt. Und wer die Kreditkarte zückt oder Paypal nutzen will, muss mit einem "Zahlungsmittelentgelt" rechnen - es wird bei einem Prozent des Fahrpreises, höchstens aber bei drei Euro liegen. Vereinzelt senkt die Bahn die Preise aber auch. Wer ein Sparpreis-Ticket am Schalter oder am Telefon bucht, muss künftig nicht mehr die sogenannte "Servicegebühr" von fünf Euro zahlen.

Wirksam wird die Veränderung zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember.

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