Langzeitstudie: Auswanderer sind oft jung, weiblich und kinderlos
Eine aktuelle Studie gibt Auskunft darüber, wie sich die Gruppe der Auswanderer zusammensetzt.
Berlin - Der typisch deutsche Auswanderer ist vor allem jung, weiblich und kinderlos. Das zeigt eine Langzeitstudie zum Thema Auswanderung, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin am Mittwoch vorstellte. Die aktuelle Studie gibt demnach erstmals Auskunft darüber, wie sich die Gruppe der Auswanderer zusammensetzt. Grundsätzlich gilt: Je jünger jemand ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er auswandert. Zugleich sind Auswanderer etwas häufiger weiblich, haben meist einen Hochschulabschluss und sind kinderlos.
Den Hauptgrund dafür sieht Marcel Erlinghagen, Autor der Studie, darin, dass Auswanderung noch immer eine riskante Entscheidung ist. „Wer ungebunden ist und eine gute Ausbildung hat, tut sich damit leichter als jemand, der seine ganze Familie mit in dieses Abenteuer nehmen muss“, betont der Experte. Zudem hätten es Akademiker in den bevorzugten Auswanderungsländern wie der Schweiz und den USA wesentlich leichter als andere, einen neuen Job zu finden. Die Gründe für die Auswanderung seien meistens sowohl privater als auch beruflicher Natur. Die Zufriedenheit mit der eigenen wirtschaftlichen Lage spiele hingegen meist keine Rolle. Einen Trend zur Abwanderung aus Deutschland sehen die Wirtschaftsforscher nicht.
Laut Studie zeigen sich erhebliche Unterschiede zwischen Deutschen und Migranten. Bei Letzteren handelt es sich oft eher um Ältere, die in ihre Heimat zurückkehren. Migranten und Deutsche mit Migrationshintergrund, die auswandern, sind demnach deutlich älter, oft Rentner und oft arbeitslos. AFP
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