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Abgasuntersuchung eines Dieselmotors
© Patrick Pleul/dpa

Abgasskandal: Audi muss 60.000 Diesel-Autos zurückrufen

Viele Audi-Besitzer müssen handeln: Wegen einer "unzulässigen Abschalteinrichtung" bei der Abgasreinigung muss Audi tausende Wagen in die Werkstatt holen.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat offiziell den Rückruf von tausenden Audi A6 und A7 angeordnet. Wie ein Sprecher der Behörde am Mittwoch sagte, sei bei den betroffenen Fahrzeugen mit einem Drei-Liter-Dieselmotor eine "unzulässige Abschalteinrichtung" der Abgasreinigung entdeckt worden. In Deutschland seien 33.000 Autos betroffen, weltweit muss der Hersteller aus Ingolstadt weitere 60.000 Wagen in die Werkstatt holen. Die seit 2014 gebauten Fahrzeuge befinden sich laut Audi teils bei Händlern, teils bei Käufern.

Das KBA hat am 4. Juni einen verpflichtenden Rückruf für die in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge eingeleitet, wie das Bundesverkehrsministerium am Mittwoch in Berlin mitteilte. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet. Die Ingolstädter VW-Tochter hatte schon vor einem Monat die Auslieferung neuer Fahrzeuge dieser Typen gestoppt. Audi muss nun die Abschaltvorrichtung in der Motor-Software entfernen.

Vergangene Woche hatte sich Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) mit Audi-Vorstandschef Rupert Stadler getroffen und über die Dieselmanipulationen gesprochen. Scheuer soll laut dem Bericht erbost gewesen sein, weil er die Dieselfahrer zum Umtausch ihrer alten Autos gegen solche der neuen Schadstoffklasse Euro 6 gedrängt hatte - zu dieser Klasse gehören allerdings auch die nun zurückgerufenen Autos.

Wie "Spiegel Online" Anfang Mai berichtete, soll bei den Fahrzeugen eine Software zum Einsatz kommen, die die Abgasreinigung herunterfährt, sobald das sogenannte AdBlue zur Neige geht. Dabei handelt es sich um Harnstoff, den Katalysatoren brauchen, um Stickoxide aus den Abgasen zu filtern. Allerdings sollte AdBlue demnach nicht vom Kunden selbst, sondern beim Servicetermin in der Werkstatt nachgefüllt werden. Deshalb habe Audi die Einspritzung des Harnstoffs in den letzten 2.400 Kilometern, bevor er zur Neige geht, deutlich reduziert. Dadurch steigt laut "Spiegel Online" aber der Stickoxid-Ausstoß sprunghaft an. (AFP/DPA)

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