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Das Gebäude der Agentur für Arbeit in Weimar.
© Jens Kalaene/dpa

Arbeitsmarkt: Arbeitslosenzahl steigt im August auf 2,351 Millionen

Während der Sommerpause steigt die Zahl der Arbeitslosen im August. An der grundsätzlich guten Entwicklung ändert das nichts.

Die Sommerflaute sorgt für mehr Arbeitslose in Deutschland. Im August lag ihre Zahl um 26.000 höher als im Vormonat, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag mitteilte. "Die Zunahme war jahreszeitlich bedingt", sagte BA-Chef Detlef Scheele. Eine Trendwende zum Negativen zeichne sich allerdings nicht ab. "Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter günstig." Insgesamt sind derzeit 2,351 Millionen Frauen und Männer ohne Job - so wenige in einem August wie noch nie seit 1991. Das waren 194.000 weniger als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenquote stieg binnen eines Monats um 0,1 Punkte auf 5,2 Prozent. Im Sommer erhöht sich die Erwerbslosenzahl in der Regel, da sich nach Abschluss von Schule und Ausbildung viele junge Leute vorübergehend arbeitslos melden. Zudem warten Unternehmen vor Neueinstellungen erst das Ferienende ab. Unter Herausrechnung solcher jahreszeitlicher Schwankungen ging die Arbeitslosigkeit im Monatsvergleich nach Angaben der BA um 8000 zurück. Von Reuters befragte Ökonomen hatten einen Rückgang in dieser Größenordnung erwartet.

"Gute Aussichten auf eine Stelle"

Die positive Entwicklung wird sich nach Einschätzung von Experten fortsetzen. "Die Zahl der Arbeitslosen dürfte bis zum Jahresende weiter abnehmen", erwartet der Chefvolkswirt der Förderbank KfW, Jörg Zeuner. "Denn für viele Arbeitslose sind die Aussichten auf einen Arbeitsplatz gut, sofern sie über eine Ausbildung verfügen." Derzeit sind 828.000 Jobs bei der BA gemeldet, 62.000 mehr als vor einem Jahr. "Die Nachfrage der Unternehmen nach Mitarbeitern ist weiterhin hoch", sagte BA-Chef Scheele. Gesucht würden Fachkräfte beispielsweise in technischen Berufen, in der Metallbranche und im Gesundheitsbereich.

Auch der Aufschwung der Wirtschaft dürfte sich in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen, prognostizieren die meisten Experten. "Die deutschen Unternehmen suchen ständig neues Personal", erwartet deshalb das Ifo-Institut. Besonders die Dienstleister benötigten neue Mitarbeiter. Der Bundesagentur zufolge stehen derzeit 44,95 Millionen Menschen in Lohn und Brot und damit 574.000 mehr als vor einem Jahr. "Der Anstieg beruht allein auf dem Zuwachs bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung", erklärte sie. "Der Beschäftigungszuwachs erstreckt sich über nahezu alle Branchen", fügte Allianz-Ökonom Gregor Eder hinzu. "Am ausgeprägtesten ist er derzeit in der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie." Stellen gestrichen würden dagegen in den Bereichen Finanzen und Versicherungen. (Reuters, dpa)

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