Roboter-Sparte: Apple-Zulieferer Foxconn will Tochter an die Börse bringen
Foxconn will seine auf elektronische Geräte und Industrieroboter spezialisierten Tochter Foxconn Industrial Internet an die Börse in Shanghai bringen. Es ist der größte Börsengang Chinas seit drei Jahren.
In China bahnt sich der größte Börsengang des Landes seit drei Jahren an. Der Apple-Zulieferer Foxconn will seine Automatisierungs-Tochter Foxconn Industrial Internet an die Börse bringen und dabei 27,1 Milliarden Yuan (rund 3,6 Milliarden Euro) einnehmen. Dafür sollen 1,97 Millionen Papiere zum Preis von je 13,77 Yuan angeboten werden, wie aus einem bei der Börse in Shanghai eingereichten Prospekt hervorgeht. Damit würde das Unternehmen mit rund 43 Milliarden Dollar bewertet - und damit mehr als beispielsweise das Online-Auktionshaus Ebay.
Foxconn Industrial Internet bietet Firmen Lösungen zur Automatisierung und Datenverarbeitung an, ein boomendes Geschäft, das auch unter dem Schlagwort „Industrie 4.0“ bekannt ist. Der Mutterkonzern ist über die Holding Hon Hai Precision Industries in Taiwan an der Börse notiert. Foxconn will in neue Geschäftsbereiche vorstoßen und sich unabhängiger vom iPhone-Hersteller Apple machen. Die Amerikaner stehen derzeit noch für mehr als die Hälfte der Umsätze des chinesischen Unternehmens. So will Foxconn die Einnahmen des Börsengangs in den Ausbau neuer Standbeine wie etwa den neuen Mobilfunkstandard 5G stecken.
Die chinesische Regierung versucht derzeit, mehr Börsengänge von Tech-Firmen an die heimische Börse auf dem chinesischen Festland zu locken. Dass Foxconn Industrial Internet nun an der Börse in Shanghai notiert werden soll, wird als Beleg für den Erfolg dieser Bemühungen gesehen, mehr Investorengeld aus Übersee ins Inland zu holen. (dpa, Reuters)