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Die Apple-Welt in 2014 ist bunt, 80er-Jahre-bunt.
© dpa
Update

Entwicklerkonferenz WWDC: Apple erneuert iOS und macht in Gesundheit

Ein neues iPhone? Ein iPad? Die iWatch? Apple lädt zu seiner jährlichen Entwicklerkonferenz WWDC und präsentiert erst einmal: nichts von alledem.

Man hätte es schon ahnen können. Auf der Entwicklerkonferenz WWDC steht bei Apple traditionell die Software im Mittelpunkt. Tradition hat die Veranstaltung, die Apple-Chef Tim Cook am Montagabend unserer Zeit - 10 Uhr Ortszeit San Francisco - eröffnet, inzwischen tatsächlich. Sie findet zum 25. Mal statt.

Cook, seit dem Tod von Unternehmensgründer Steve Jobs 2011, an der Spitze des Technologiekonzerns, bleibt der Tradition treu. Er will über iOS reden - das Betriebssystem für die mobilen Geräte wie das iPhone oder das iPad - und über OS X. Das steuert die Desktop- und Laptop-Computer der Marke.

Was die Anwesenden im Moscone-Center in San Francisco zu sehen bekommen, ist zunächst die neue Generation OS X. Die Version heißt Yosemite und erinnert Beobachtern zufolge vom Design her stark an das im vergangenen Jahr vorgestellte iOS 7. Das heißt, flache Icons lösen auch hier Spiegeleffekte ab. Und die Farben kommen aus der 80er-Jahre-Gedächtnis-Pastell-Palette.

Die Gesundheit wird wichtig

Von iOS 7 zu iOS 8. Statt eines neuen Geräts stellt Apple lieber die neue Version des mobilen Betriebssystems vor. Sie baut auf der im vergangenen Jahr neu konzipierten Software auf. Ein Bruch ist sie jedoch nicht.

Sie soll vielmehr das bisherige Betriebssystem ergänzen. So bekommt der Messenger-Dienst neue Funktionen: Sprach-Botschaften werden ebenso möglich wie Video-Botschaften. Das ist allerdings alles andere als eine Revolution. Andere Dienste wie WhatsApp können das längst.

Neu ist hingegen das so genannte Health-Kit, in dem das Telefon Vitalfunktionen seines Nutzers sammelt und in einer zentralen Übersicht zur Verfügung stellen können soll. In den USA sollen auch Ärzte Zugriff auf diese Daten bekommen können.

Der Fokus auf Gesundheit und Fitness ist ein weiterer Hinweis darauf, dass die seit langem erwartete Smartwatch des Konzerns vor der Markteinführung steht. Ein Pionier wäre Apple keineswegs - bislang haben sich die kleinen Digitalgeräte am Handgelenk jedoch noch nicht durchgesetzt.

Druck auf Tim Cook wächst

Für Cook gilt die WWDC-Eröffnung als wichtiger Auftritt. Denn der Konzernchef steht mächtig unter Druck, wird doch der Ruf nach neuen revolutionären Produkten immer lauter. "Unglaubliche Produkte" habe Apple in der Pipeline, behauptet Cook tapfer. Doch das Unternehmen hält seine sehnsüchtig wartenden Jünger weiter hin.

Apple kann sich allerdings mit einem Geldberg von 150 Milliarden Dollar und Jahresgewinnen um die 40 Milliarden Dollar längere Entwicklungszeiten erlauben.

Später in diesem Jahr, mutmaßlich im September, steht der Modellwechsel beim iPhone auf dem Programm. Das neue Gerät soll nicht nur wesentlich flacher sein als die Modelle 5 und 5s, sondern gleich in zwei Bildschirmgrößen auf den Markt kommen.

Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft wird - da sind sich die einschlägigen Tech-Blogs sicher - das kleinere iPhone 6 mit 4,7-Zoll-Bildschirm erscheinen. Zum neuen Jahr hin dürfte dann das 5,5 Zoll große Phablet - eine Mischung aus Phone und Tablet - kommen.

Die neuen Größen wären ein Zugeständnis an den Markt, auf dem die Konkurrenz um Samsung mit immer größeren Displays punktet. Apple hatte sich diesem Trend bislang verweigert.

Bis Weihnachten wollen die Anleger offenbar nicht warten. Nach Ende des Cook-Auftritts rangierten die Papiere rund ein Prozent im Minus.

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