Obst und Gemüse: Aldi verlangt für dünne Plastiktüten Geld
Die Supermarktkette reagiert auf Kritik am vielen Plastik in den Geschäften. Die angekündigte Maßnahme ist allerdings eher symbolisch.
Aldi-Kunden sollen künftig für die dünnen Plastiktüten für Obst und Gemüse einen symbolischen Preis von einem Cent bezahlen. Die Maßnahme solle am Dienstag bekanntgegeben werden, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Unternehmenskreise. Aldi Nord und Aldi Süd reagieren damit auf Kritik am vielen Plastik in den Geschäften.
Aldi versucht hier billig, die Verantwortung für die Plastikverpackungen auf die Kunden abzuwälzen und dazu noch als umweltbewusst dazustehen. In Wirklichkeit stellen die dünnen Beutelchen nur einen winzigen Bruchteil der dort verwendeten Plastikberge dar.
schreibt NutzerIn Happyrocker
Laut neuen Zahlen des Bundesumweltministeriums wurden im vergangenen Jahr in Deutschland mehr als drei Milliarden der sogenannten Knoten- oder Hemdchenbeutel verbraucht. Das entspricht im Schnitt 37 Stück pro Verbraucher. Das ist zwar etwas weniger als 2017, aber mehr als in den Jahren 2015 und 2016. Grund ist unter anderem, dass Kunden ihre Einkäufe in die kostenlosen Knotenbeutel packen, seitdem Kunststoff-Tragetaschen kostenpflichtig sind.
Aldi hofft nun, dass andere Händler ebenfalls eine Abgabe auf die Beutel verlangen. "Wir würden uns freuen, wenn andere Händler mitziehen", sagte Kristina Bell, die im Einkauf von Aldi Süd für Qualitätssicherung und Unternehmensverantwortung zuständig ist, der "Süddeutschen Zeitung".
Die Supermarktkette Real hat bereits angekündigt, die Beutel bis 2020 durch Papier ersetzen zu wollen. Aldi plant laut "SZ", die kostenpflichtigen Knotenbeutel vom Sommer an aus Bioplastik fertigen zu lassen. Als Alternative zu den Hemdchenbeuteln will der Discounter zudem ab dem Herbst wiederverwendbare Netze für Obst und Gemüse verkaufen. (AFP)