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Fruchtbare Tage sollen sich über mithilfe von Clue leichter berechnen lassen.
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App statt Pille: 20 Millionen Dollar für Berliner Fruchtbarkeits-App Clue

App statt Pille: Das Berliner Start-up Clue hilft Frauen, ihren Zyklus besser zu verstehen. Das halten auch Investoren für eine erfolgsversprechende Idee.

Nur wenige Apps haben sich bisher auf die Bedürfnisse von Frauen spezialisiert, die Männer, die die Tech-Szene dominieren, scheinen das Potenzial dieses Marktes (noch) deutlich zu unterschätzen. Im Gegensatz zu Ida Tin. Die Berliner Start-up-Gründerin hat die App Clue entwickelt, mit der Frauen ihren Zyklus verfolgen können. Wie in einem Tagebuch geben sie über die App Daten über ihre Periode, Schmerzen, Stimmungsschwankungen und sexuelle Aktivität ein und bekommen so einen besseren Überblick über ihre fruchtbaren Tage – eine Idee, die weltweit nicht nur fünf Millionen Nutzerinnen, sondern auch namhafte Investoren überzeugt.

Bertelsmann-Gesellschafterin Brigitte Mohn gehört zu den Geldgebern

20 Millionen Dollar hat Clue jetzt in einer weiteren Finanzierungsrunde eingesammelt, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Zu den Geldgebern gehören neben dem Venture Capital Fonds Nokia Growth Partners unter anderem Bertelsmann-Gesellschafterin Brigitte Mohn, der Schweizer Investor Christophe Maire sowie die schwedische Stiftung Giving Wings und der französische Entrepreneur Fabrice Grinda. Insgesamt kommt Clue damit auf eine bisherige Finanzierung von 30 Millionen Dollar.

Die neue Finanzspritze soll dazu genutzt werden, um die App weiter zu entwickeln, das Berliner Team zu verstärken sowie den amerikanischen Markt weiter auszubauen, woher mit einer Million Kundinnen der Großteil der Nutzerinnen kommt. Dazu sollen weiteren Märkte erschlossen werden, teilte das Unternehmen mit.

In Dänemark geboren, in Berlin erfolgreich: Ida Tin hat die Zyklus-App Clue gegründet.
In Dänemark geboren, in Berlin erfolgreich: Ida Tin hat die Zyklus-App Clue gegründet.
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Bisher kommen die Nutzerinnen vor allem aus den USA

Seit der letzten Finanzierungsrunde im Oktober 2015 sei die Zahl der Clue-Kundinnen um 163 Prozent gewachsen. Dazu wurden Partnerschaften mit der Stanford Universität, der Columbia Universität und der Universität in Washington aufgebaut, um die App zu verbessern. Bislang ist die App kostenlos, Ida Tin hat jedoch angekündigt, dass künftig kostenpflichtige Features eingebaut werden könnten, um Geld zu verdienen.

Großes Potenzial für Femtech-Firmen

Der Markt für solche digitalen Gesundheitslösungen ist nach Tins Ansicht groß. In den USA würden bereits 60 Prozent der Smartphone-Nutzer ihre Gesundheit über ihre mobile Geräte managen. „Wenn man nun bedenkt, dass die Hälfte der Bevölkerung weiblich ist, realisiert man das enorme Potenzial dieses Marktes“, sagte sie. Und die Gelegenheit speziell für Femtech-Firmen, wirklich etwas zu verändern.

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