"Nichts zu unternehmen, ist einfach inakzeptabel": 145 US-Konzernchefs fordern Senat zur Verschärfung des Waffenrechts auf
Nach zahlreichen Massakern mit Schusswaffen fordern US-Unternehmen nun Konsequenzen. Bisher aber stellen sich die Republikaner quer.
Zahlreiche Konzernlenker haben den US-Senat in einem gemeinsamen Brief zu einer Verschärfung des Waffenrechts aufgefordert. "Nichts gegen Amerikas Waffengewaltskrise zu unternehmen, ist einfach inakzeptabel", schrieben die Chefs von 145 Firmen, darunter Levi Strauss, Uber, Twitter und Airbnb, in ihrem offenen Brief an führende Vertreter des US-Senats, der am Mittwoch von der "New York Times" veröffentlicht wurde. Andere wichtige Unternehmen wie Google, Facebook und das Bankhaus JPMorgan beteiligten sich nicht.
In dem Brief hieß es, es sei nun "an der Zeit", dass sich die Unternehmen an die Seite der US-Öffentlichkeit stellten und mehr Sicherheit vor Waffengewalt forderten. Die Konzernchefs wiesen darauf hin, dass in den Vereinigten Staaten täglich hundert Menschen durch Schusswaffen getötet würden. Dies sei eine "Krise der öffentlichen Gesundheit, die dringendes Handeln erfordert". Waffengewalt könne vermieden werden, und der Senat könne und müsse dabei eine wichtige Rolle spielen.
Konkret werden die Senatoren in dem offenen Brief aufgefordert, ein Gesetz zu verabschieden, das bei jedem Waffenkauf eine Überprüfung des Käufers vorsieht. Ein solches Gesetz wurde bereits im US-Repräsentantenhaus beschlossen, vom Senat, der von den Republikanern beherrscht wird, wird es jedoch blockiert.
Der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, hatte erklärt, er werde ein Gesetz zur Verschärfung des Waffenrechts nur zur Abstimmung bringen, wenn es vom Präsidenten unterstützt werde. US-Präsident Donald Trump, der wiederholt als Freund der mächtigen Waffenlobby NRA in Erscheinung trat, hat dazu aber nicht klar Stellung bezogen.
Zuletzt war die Debatte um eine Verschärfung des US-Waffenrechts vergangenen Monat durch zwei Schusswaffenangriffe im texanischen El Paso und in Dayton im Bundesstaat Ohio angeheizt worden. Dabei wurden binnen zwei Tagen insgesamt 31 Menschen getötet. Ende August tötete ein Amok-Schütze im texanischen Odessa sieben weitere Menschen. Der Täter wurde auf der Flucht von der Polizei erschossen. (AFP)