Tarifvergleich: Ist Strom im Paket billiger?
Strom ist im Paket günstiger - die Regel klingt einleuchtend. Allerdings funktioniert sie nur, wenn der Verbraucher ein paar Spielregeln beachtet.
Billigen Strom gibt es, wenn man ein Strompaket kauft. Aber nicht zwangsläufig. Man bestellt und bezahlt eine bestimmte Menge Strom im Jahr. „Bei Strompaketen kann man bis zu 20 Prozent sparen“, sagt Isabel Wendorff vom Internet-Vergleichsportal Check24. Allerdings gilt das nur, wenn man nicht mehr oder weniger verbraucht als im Paket enthalten ist. Denn: Verbraucht man weniger Strom, wird der nicht verbrauchte Strom vom Stromanbieter nicht erstattet. Man bezahlt also für Strom, den man gar nicht bekommen hat. Und auch im entgegen gesetzten Fall machen Verbraucher ein schlechtes Geschäft: „Wer mehr Strom verbraucht als im Paket vorgesehen, muss die zusätzliche Menge teuer bezahlen“, warnt Wendorff. Statt 25 Cent pro Kilowattstunde fallen dann plötzlich 30 bis 35 Cent an. Deshalb tauchen Pakettarife in den Voreinstellungen der Internet-Vergleichsportale genauso wenig auf wie Angebote mit Vorauskasse und Kaution. Wer sich auch solche Tarife anzeigen lassen möchte, muss sie gezielt mit in die Auswahl nehmen.
Strompakete eignen sich daher nur für Verbraucher, die ihren Stromverbrauch gut einschätzen können. „Wer seit fünf Jahren immer in etwa dieselbe Menge Strom verbraucht, kann einen solchen Tarif wählen“, meint Wendorff – vorausgesetzt, die Umstände ändern sich nicht. Wichtig ist auch, dass der Verbrauch und die Paketgrenzen zueinander passen. Haargenau muss das nicht sein, aber im großen und ganzen sollten Verbrauch und Paketumfang schon identisch sein. Abweichungen von zehn Prozent nach oben oder unten seien die Grenze, die man noch hinnehmen könne, meint Wendorff.
Gänzlich ungeeignet sind Pakettarife für Kunden, die umziehen. Weil man nicht abschätzen kann, wie viel Strom man in der neuen Wohnung braucht, sollte man in diesem Fall die Finger von Strompaketen lassen.
Wer über einen generellen Wechsel des Stromanbieters nachdenkt und langfristig Geld sparen möchte, der kann sich über den folgenden Stromrechner informieren.
Heike Jahberg