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Das Spiel in einem Bild. Guido Burgstaller bejubelt das 2:0 – ein Eigentor von Karim Rekik.
© Federico Gambarini/dpa

Nächster Rückschlag in der Bundesliga: Zwei Eigentore – Hertha BSC beim FC Schalke 04 ohne Chance

Niklas Stark und Karim Rekik haben mit ihren Eigentoren das Spiel beim 0:3 auf Schalke entschieden. Der Plan von Trainer Ante Covic ging nicht auf.

Ondrej Duda legte großen Wert auf die Liebe zum Detail. Der Mittelfeldspieler von Hertha BSC bat den Schiedsrichter, den Ort des Freistoßes mit seinem Sprühschaum genau zu markieren. Gut 30 Meter waren es bis zum Tor des FC Schalke 04. Duda lief an – und schlug den Ball ohne Gefühl für Raum und Zeit ungebremst ins Toraus. Der missglückte Freistoß war passender Ausdruck für die in jeder Hinsicht unbefriedigende Darbietung des Berliner Fußball-Bundesligisten beim Gastspiel in Gelsenkirchen. Sie betrieben viel Aufwand für wenig, am Ende stand eine verdiente 0:3 (0:1)-Niederlage.

„Um auf Schalke was zu holen, musst du effizient sein“, sagte Herthas Trainer Ante Covic. „Das waren wir nicht.“ Die Berliner, mit dem Unentschieden bei den Bayern so verheißungsvoll in die Saison gestartet, warten auch nach dem dritten Spieltag immer noch auf den ersten Sieg. Vom Zauber des Anfangs unter dem neuen Trainer ist erst einmal wenig geblieben.

Im Vergleich zur Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg vor einer Woche hatte Covic seine Startelf auf einer Position verändert. Marvin Plattenhardt kehrte nach seiner Oberschenkelverletzung ins Team zurück. Der frühere Nationalspieler übernahm die Position hinten links in der Viererkette, Maximilian Mittelstädt rückte dafür eine Reihe vor ins offensive Mittelfeld, Salomon Kalou nahm auf der Bank Platz.

Bei tropischen Temperaturen nahm die Begegnung vor 58.875 Zuschauern nur langsam Fahrt auf. Hertha versuchte etwas spärlicher als vor einer Woche, den Gegner früh unter Druck zu setzen, zudem erwiesen sich die Schalker in diesen Momenten als relativ stressresistent. Nach vorne aber blieben die Hausherren gegen defensiv stabile Berliner weitgehend harmlos. Dass sie nach zwei Spieltagen als einziger der 18 Bundesligisten noch ohne Tor waren, war nach den Eindrücken aus der ersten halben Stunde keine allzu große Überraschung. Die Schalker versuchten es oft mit Flanken. Für Herthas Innenverteidiger waren sie eine leichte Beute.

Auf der anderen Seite hatten die Berliner nach zehn Minuten eine gute Gelegenheit, als es nach einer Balleroberung durch Marko Grujic einmal schnell ging. Dodi Lukebakio kam in aussichtsreicher Position zum Abschluss, der Ball aber landete am Knie von Schalkes Torhüter Alexander Nübel. Ondrej Duda und Vladimir Darida hatten noch halbwegs vielversprechende Abschlüsse, richtig gefährlich aber waren sie nicht.

Stark machte bis zum Eigentor einen guten Eindruck

Die Schalker wurden erst nach einer halben Stunde etwas zwingender. Nach einer abgewehrten Ecke nahm Guido Burgstaller den Ball aus 20 Metern volley und verfehlte das Berliner Tor nur knapp. Doch es schien, als hätte diese Aktion der Mannschaft von Trainer David Wagner neuen Mut gegeben. Kurz darauf segelte der Ball mal wieder auf die rechte Außenseite, Daniel Caligiuri spielte in die Mitte, fand aber keinen Mitspieler, sondern nur Herthas Innenverteidiger Niklas Stark, der den Ball zum 0:1 ins eigene Tor lenkte. „Im Augenwinkel sehe ich noch jemanden“, sagte Stark. „Da muss ich in Kauf nehmen, dass das passiert, was dann passiert ist.“

Stark, in dieser Woche erneut für die Nationalmannschaft berufen, hatte bis dahin einen konzentrierten und resoluten Eindruck hinterlassen. Sein Missgeschick aber schien ihm heftig zuzusetzen. Nur wenige Minuten später unterlief ihm der nächste schwere Fehler, als er sich von Burgstaller fünf Meter vor dem Tor den Ball entwenden ließ. Zum Glück für Hertha setzte der Österreicher den Ball über das Tor.

So rettete sich Hertha mit nur einem Tor Rückstand in die Pause. Die Spieler kamen früh aus der Kabine zurück, sie hatten von Trainer Covic einen neuen Plan bekommen und waren voller Tatendrang, das Spiel noch zu drehen. Zumindest in den ersten 150 Sekunden der zweiten Hälfte. Dann wurde Plattenhardts Flanke geblockt und mit einem simplen Pass Herthas weit aufgerückte Defensive ausgehebelt. Wieder sah Stark in letzter Instanz nicht gut aus. Er nahm sich selbst aus dem Spiel, weil er viel zu früh zur Grätsche ansetzte und Burgstaller dadurch freie Bahn hatte. Aus spitzem Winkel versuchte es der Österreicher – und er hatte Glück, dass Karim Rekik den Ball über die Linie stolperte. „Ich kann den Ball ja nicht durch die Beine lassen“, sagte der Holländer.

Null zu zwei durch zwei Eigentore: Ante Covic hatte sich seinen 44. Geburtstag vermutlich anders vorgestellt. Herthas Trainer versuchte seiner Mannschaft mit zwei frühen Wechseln noch einmal einen neuen Impuls zu geben. Doch auch mit den beiden frischen Offensivkräften Javairo Dilrosun und Davie Selke vermochten die Berliner es nicht, die Hausherren in Panik zu versetzen. Im Gegenteil. Schalke brachte die Angelegenheit routiniert zu Ende und kam fünf Minuten vor dem Ende durch einen künstlerisch wertvollen Schuss von Jonjoe Kenny sogar noch zum 3:0. Es war für die Schalker nicht nur der erste Sieg in dieser Saison, sondern auch der erste vor heimischem Publikum nach neun vergeblichen Versuchen.

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