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Im Auftrag des Teufels. Die Fans von Lautern träumen vom Aufstieg.
© dpa

1. FC Kaiserslautern: Zufrieden auf Platz drei

Der 1. FC Kaiserslautern hat die Jagd nach einem direkten Aufstiegsplatz bereits aufgegeben. Herthas kommender Gegner am Montagabend will nunmehr den Relegationsplatz verteidigen.

Auf Sieg wird der 1. FC Kaiserslautern am Montag im Berliner Olympiastadion wohl kaum spielen. Vor dem Gastspiel bei Hertha BSC geht es für die Pfälzer weniger darum, ein kleines Stück zum Tabellenzweiten Hertha aufzuschließen. Der aktuelle Dritte der Zweiten Liga will vielmehr das verteidigen, was er bisher in der Saison erreicht hat: den Relegationsplatz. Angesichts des Rückstands von zehn Punkten auf die Berliner hat man sich beim FCK vom Ziel des direkten Aufstiegs verabschiedet. Man müsse Punkte sammeln, um den dritten Platz zu verteidigen, verkündete Kaiserslauterns Cheftrainer Franco Foda. Als „aufgeben“ legt man das in der Pfalz nicht aus, eher als realistische Betrachtung der aktuellen Situation.

Dass die Rückkehr in die Bundesliga ein wichtiges Pfälzer Thema bleibt, zeigen die vorsichtige Ausrichtung im Endspurt der Saison und die Umbauten der Mannschaft, die im vergangenen Sommer begannen und in der Winterpause mit der Verpflichtung von sechs neuen Spielern fortgesetzt wurden. Die Frage, woher ein Klub wie der FCK die Mittel dafür aufbringen konnte, lässt sich einfach beantworten. Nach der ersten Umbauphase im Sommer 2012 erwirtschaftete der FCK ein Transferplus von rund drei Millionen Euro, das reinvestiert wurde. Klubchef Stefan Kuntz ist nicht vom Weg abgerückt, den Klub keinen neuen finanziellen Risiken auszusetzen. Dass die Pfälzer vor der Winterpause drei Niederlagen in Folge kassierten, hat die Umstrukturierung allerdings deutlich beschleunigt. Zudem legten die Pfälzer eine Fan-Anleihe von insgesamt mehr als sechs Millionen Euro auf, um die 9,3 Millionen Euro teure Modernisierung ihres Nachwuchszentrums am Fröhnerhof zu stemmen. Die Anleihe ist mittlerweile ausverkauft.

Statt nach oben auf Hertha BSC und Eintracht Braunschweig zu schauen, richtet sich die Aufmerksamkeit nun eher auf die eigenen Verfolger, den FSV Frankfurt und vor allem auf den 1. FC Köln, der nur drei Punkte entfernt platziert ist. „Wir sind uns bewusst, dass das Rennen um den Relegationsplatz bis zum Ende der Saison spannend bleiben wird. Wir wollen unsere Position verteidigen“, sagt Foda. Einen abermaligen Leistungseinbruch wie vor Weihnachten kann sich der FCK also nicht leisten.

Seit der Winterpause verfolgt der FCK das Aufstiegsziel über die Relegationsspiele mit einer runderneuerten Mannschaft. Die Neueinkäufe wie Markus Karl (vom 1. FC Union), Benjamin Köhler und Erwin Hoffer (Eintracht Frankfurt) schlossen zusammen mit dem 18-jährigen Bayern-Talent Mitchell Weiser und dem Österreicher Christopher Drazan die Lücken im Mittelfeld, Chris Löwe (Dortmund) wurde als linker Verteidiger geholt. Obwohl Foda „zufrieden“ ist mit der Entwicklung seiner Mannschaft, bleibt das Spiel nach vorne ein Problem. Selten schafft es der FCK, ein flüssiges Aufbauspiel hinzulegen. Das schlägt sich in mageren Ergebnissen nieder. Bereits neun Unentschieden stehen zu Buche, allerdings haben die Pfälzer auch erst dreimal verloren.

Was die Partie in Berlin angeht, sieht sich der FCK dennoch auf „Augenhöhe“ mit den Berlinern. „Es ist schon der Anspruch unserer Spieler zu zeigen, dass sie mit dem Gegner mithalten können“, sagte Klubchef Kuntz. Einen stürmenden FCK, der mit allen Mitteln einen Sieg einfahren will, wird es im Olympiastadion aber sicher nicht geben.

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