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Spannung, bitte. Yoga - hier eine Form des Yin Yoga - liegt im Trend.
© fizkes - stock.adobe.com

Fitness und Entspannung: Yin, Flow, Acro: Welche Yoga-Variante für wen?

Yoga wird immer beliebter und der Markt immer unübersichtlicher: schwitzend, hängend, zu zweit oder auf dem Wasser. Ein Überblick.

Yin Yoga

Geduld und Ausdauer sind die zwei Tugenden, die neben Tiefendehnung in dieser Yoga-Variante geübt werden. Yin ist die weibliche Seite im Yin-Yang- Gleichgewicht, sie wird als ruhend, passiv und nach innen gewandt charakterisiert. Diese Yogavariante ist also perfekt, um zur Ruhe zu kommen, sich zu entspannen, loszulassen. Beim Yin Yoga steht man auch gerne mal zehn Minuten oder länger in einer vornübergebeugten Stellung oder dehnt die Oberschenkelrückseite in der Taubenstellung. Dieser Stil ist anfängerfreundlich, schummeln erwünscht. Dynamisch ist diese Yogavariante nicht, wer Gleichgewicht oder Muskeln trainieren möchte, geht besser zum Flow Yoga.

Grüß' mir die Sonne.
Grüß' mir die Sonne.
© Getty Images/iStockphoto

Flow Yoga

Flow Yoga ist das dynamische Gegenstück zu Yin Yoga. Die Sonnengruß-Sequenz gehört ebenso zum Repertoire wie die klassischen Krieger-Posen. Anfänger verzweifeln meist recht schnell, denn die zuweilen schnelle Abfolge verschiedener Posen fordert Gleichgewichtssinn, Flexibilität und Muskelkraft gleichermaßen. Bei den verschiedenen Niveaus – die Yogaschulen wie das Yoga Delta und viele andere auf Flow oder Vinyasa Yoga spezialisierte Schulen in Berlin anbieten – ist die Grundstruktur die gleiche: Nach einer Eingangsmeditation wärmen sich die Teilnehmer meist sitzend auf. Dann führt die Sonnengruß-Sequenz zu fließenden Krieger-Abfolgen. Im letzten Drittel wird’s gemischt: Balanceübungen wie der Baum können ebenso vorkommen wie kraftfokussierte Posen wie die Brücke.

Bloß nicht das Gleichgewicht verlieren.
Bloß nicht das Gleichgewicht verlieren.
© picture alliance / dpa

Stand Up Paddling Yoga

Wem all dies nicht Herausforderung genug ist, der kann Yoga auch auf dem Wasser praktizieren. Stand Up Paddling ist seit einigen Jahren ein Trendsport, in Berlin bietet etwa der Standupclub herkömmliches Paddeln und Yogakurse an. Dabei ist diese Yoga-Art gar nicht so schwer, wie sie anmutet: Das Brett ist überraschend stabil, etwas mehr Balance als auf der Matte braucht man aber. Meistens übt man die Positionen auf dem Land und fängt auf dem Brett mit liegenden oder sitzenden Posen an.

Wie praktisch. Akrobatik und Paartherapie vereint.
Wie praktisch. Akrobatik und Paartherapie vereint.
© Getty Images/iStockphoto

Acro Yoga

Acro Yoga ist eine Mischung aus Akrobatik und Paartherapie. Auf den ersten Blick haben die Übungen mehr mit Turnen für Fortgeschrittene als mit Yoga zu tun. Ein Rad über den liegenden Partner schlagen, sich dabei an den Hüften über seine Füße abrollen und zusätzlich über die ineinander verschränkten Hände abstützen – so eine Übung erfordert einiges an Kraft, Balance und Teamwork. Mehr noch als Körperspannung und Akrobatik erfordert diese Variante eine gute Kommunikation. Paare, Freunde und Freundinnen gehen deshalb oft gemeinsam zu den Klassen, etwa zu "Chimosa" in Mitte.

Wie wäre es mit Hot Yoga?

Auf den Spirit kommt es an.
Auf den Spirit kommt es an.
© Maurizio Gambarini/dpa

Jivamukti Yoga

Diese Yoga-Variante eignet sich vor allem für spirituelle Menschen. Hier wird gesungen, gepredigt, meditiert, geatmet. Erst dann kommen die "Asanas", die klassischen Yogapositionen, an die Reihe. Jivamukti Yoga wird als ganzheitliches Lebenskonzept verstanden, nicht als Sport: Der Geist soll ebenso angesprochen werden wie der Körper. Deshalb bekommt man Auszüge aus der Yogaliteratur zu hören, spricht über Güte und Hingabe, singt auf Sanskrit zur Orgelmusik. Die Kurse sind dementsprechend mindestens 90 Minuten lang. Auch Essen und Trinken gehören zum Konzept.

Bei 40 bis 60 Grad leiden Anfänger besonders.
Bei 40 bis 60 Grad leiden Anfänger besonders.
© dpa

Hot Yoga

Yoga in einer Sauna: So könnte man Hot Yoga wohl am besten beschreiben. Bei aufgedrehter Heizung und einer Betriebstemperatur von rund 40 Grad – bei "Sun Yoga Berlin" am Mehringdamm trainiert man bei etwa 38 Grad – geht man eine immergleiche Folge von Übungen durch. Für Anfänger lautet die Ansage: nicht den Raum verlassen. Hört sich einfach an; wer aber die Hitze nicht gewöhnt ist oder den Fehler gemacht hat, kurz vor der Stunde etwas zu essen, den zieht es schnell nach draußen. Durchhalten aber lohnt sich. Der Effekt der Quälerei ist neben erstaunlicher Dehnbarkeit auch noch erhöhter Kalorienverlust.

Schwebend dem Nirvana entgegen.
Schwebend dem Nirvana entgegen.
© imago/ZUMA Press

Aerial Yoga

Schwebend, ganz schwerelos dem Nirvana entgegenturnen – das kann man beim Aerial Yoga. An der Decke befestigte Schlingentücher tragen das Körpergewicht und erlauben akrobatische Positionen wie den "Seestern": kopfüber und alle Viere von sich gestreckt hängt man dabei mit Hüfte und Oberschenkeln im Schlingentuch. Spaß- und Nervenkitzelfaktor: hoch. Die ständige Körperspannung kräftigt bei dieser Yogaform Muskeln im ganzen Körper, gleichzeitig kann der Yogi das Gewicht abgeben und den Rücken entspannen. Aerial Yoga Berlin etwa bietet Kurse in der Kulturbrauerei an.

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