Trainerwechsel in der Fußball-Bundesliga: Wolfsburg macht auf Mainz
Nach nur vier Spieltagen muss Andries Jonker beim VfL Wolfsburg gehen. Der Verein soll sparen, Nachfolger Martin Schmidt ist da eher die Low-Budget-Alternative. Ein Kommentar.
"Erste Trainer-Beurlaubung der Saison perfekt" – so lautete die Eilmeldung am Montagmorgen. Andries Jonker dürfte diese Tatsache nicht unbedingt als perfekt beurteilen. Nach nur vier Spieltagen trennt sich der VfL Wolfsburg von seinem Trainer. Nach sieben Monaten und nur 19 Pflichtspielen ist also schon wieder Schluss für den 54 Jahre alten Niederländer. Vier Punkte aus vier Spielen, dazu recht einfallslose Spielkultur – das reichte der Vereinsführung nicht.
Frischen Wind soll nun einer bringen, der ein Quereinsteiger unter den Bundesligatrainern ist. Martin Schmidt machte einer Lehre als Mechaniker, arbeitete bei der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft. Dann hatte er keine Lust mehr und wurde Fußballtrainer. Zweieinhalb Jahre saß der Schweizer bei Mainz 05 auf der Trainerbank, zog in die Europa League ein, um in der nächsten Saison gegen den Abstieg zu kämpfen. Punktgleich mit dem VfL, doch dank besseren Torverhältnisses blieb Schmidt in der vergangenen Saison die Relegation erspart.
Nun geht es für Schmidt also nach Wolfsburg. Dass der Verein solch einen, recht unerfahrenen Trainer holt, könnte mit den vom Eigner auferlegten Sparmaßnahmen zu tun haben. Nach dem Abgasskandal hat VW das Bugdet des VfL gekürzt – um bis zu 25 Millionen Euro, wie es vergangene Saison hieß. Stareinkäufe wie André Schürrle oder Julian Draxler fielen in dieser Saison flach. Nun kommt also auch ein Low-Bugdet-Trainer. Wie man mit wenig Geld erfolgreichen Fußball macht, hat Martin Schmidt in Mainz auf jeden Fall bewiesen.