2:3 gegen Island: WM-Qualifikation: DFB-Frauen können doch noch verlieren
Nach 26 Siegen in Serie kassieren die deutschen Fußball-Frauen wieder eine Niederlage in einem WM-Qualifikationsspiel.
Nach dem desolaten Auftritt ihrer Fußball-Frauen war Steffi Jones wütend und enttäuscht. „Wenn wir bei Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten nicht zulegen und unsere Einstellung ändern, dass wir wirklich Gras fressen müssen, dann werden wir lange brauchen, bis wir wieder in die Erfolgsspur zurückkommen“, schimpfte die Bundestrainerin nach der historischen 2:3 (1:1)-Niederlage der deutschen Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation gegen Island.
Die erste Pleite gegen den wohl stärksten Gruppengegner nach zuvor zwei Siegen bedeutete einen herben Rückschlag für den Olympiasieger auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich. „Es geht nicht, dass man uns mit so einfachen Mitteln schlägt“, kritisierte Jones. „Wir halten nicht dagegen, das ist mir letztendlich zu wenig.“
Vor 4292 Zuschauern in Wiesbaden sorgten Dagny Brynjarsdottir (15./58. Minute) und Elin Jensen (47.) für den ersten isländischen Länderspielsieg im 15. Duell mit Deutschland. Alexandra Popp (42.) hatte zwischenzeitlich den Ausgleich für die DFB-Auswahl erzielt, die eingewechselte Lea Schüller traf kurz vor Schluss (88.) zum 2:3.
Der DFB-Elf fehlte es an Ideen und Kreativität
Olympiasieger Deutschland verlor mit der ersten Pleite in einem WM-Qualifikationsspiel nach 26 Siegen in Serie die Tabellenführung in der Gruppe 5 an die punktgleichen Isländerinnen. „Als Mannschaft sind wir sehr enttäuscht“, sagte Kapitänin Babett Peter. „Wir haben uns beeindrucken lassen von der körperlichen Präsenz, das darf uns als Deutschland nicht passieren.“ Am kommenden Dienstag (16.10 Uhr/ARD) trifft die DFB-Auswahl in Großaspach auf Außenseiter Färöer.
Jones musste zahlreiche Stammkräfte ersetzen, darunter Spielführerin Dzsenifer Marozsan (Jochbeinbruch), Sara Däbritz (Sprunggelenk) und Kristin Demann (Schulterverletzung). Auch Carolin Simon fiel wegen muskulärer Probleme aus. Dafür standen nach mehr als einem Jahr Melanie Leupolz und auch Popp, die die EM in den Niederlanden wegen einer Knieverletzung verpasste, wieder in der Startelf. Leupolz, die ihr letztes Spiel im Olympia-Finale von Rio im August 2016 absolvierte, sollte im Mittelfeld für Marozsan die Fäden ziehen. Doch insgesamt mangelte es dem Spiel an Struktur und Führung.
Eine Überraschung gab es im Tor: Die Freiburgerin Laura Benkarth hütete als Belohnung für ihre guten Leistungen bei den ersten beiden Qualifikationssiegen gegen Slowenien (6:0) und Tschechien (1:0) erneut das DFB-Gehäuse. Die eigentliche Nummer eins, Almuth Schult vom deutschen Meister VfL Wolfsburg, saß nur auf der Bank.
Die DFB-Elf bemühte sich zwar, das Spiel zu dominieren, aber es fehlten Ideen und Kreativität. Große Torchancen blieben deshalb aus. Und schnell musste das deutsche Team das 0:1 verdauen, an dem Benkarth nicht ganz unschuldig war. Nach einer Flanke von Rakel Hönnudottir ging die Freiburgerin zu zögerlich zum Ball, so dass Brynjarsdottir abstauben konnte. Kurz darauf schlug Benkarth im Strafraum über den Ball, doch Jensen verfehlte das leere Tor.
Nur mühsam befreite sich die völlig verunsicherte DFB-Elf. Nach Popps Ausgleich per Kopf nach Flanke von Simone Laudehr keimte nochmals Hoffnung auf. Kurz nach dem Wechsel verpasste Popp mit einem Kopfball an die Latte sogar die mögliche Führung. Doch im Gegenzug der nächste Schock: Jensen traf mit einem satten Schuss zur erneuten Führung, ehe Brynjarsdottir den ersten Punktverlust einer deutschen Elf in einem WM-Qualifikationsspiel seit 1998 perfekt machte. (dpa)
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